LOGICO-Übungsbox MAXIMO Lesen 3/4 • Lesekarten: Erzähltexte • 3716-1870-1 LOGICO-Übungsbox MAXIMO 3716 – Lesen 3/4 · Lesekarten: Erzähltexte Bassam wehrt sich Drohend hielt die fiese Frida ihre Faust vor Bassams Gesicht. „Du hast mich verpfiffen!“, zischte sie ihn an. Zorn blitzte aus ihren Augen. „Das wirst du mir büßen, du kleiner Hosenscheißer!“ Was sie genau damit meinte, wusste Bassam nicht. Zum Glück ging Frida sofort wieder weg, sie hatte wohl heute keine Zeit für Bassam-Büßereien. Trotzdem bemerkte Bassam ein unangenehmes Gefühl in seiner Magengegend. Dieses Gefühl kannte er schon. Ständig lauerte diese Frida ihm auf. Meistens hatte sie noch ein paar ihrer Zicken-Freundinnen dabei. Die waren auch nicht besser als sie. Letzte Woche hatte Milla ihm auf die Jacke gespuckt. Davor waren es Esra und Leonie, die sich in der Hofpause gegenseitig sein Käppi zuwarfen. Und er stand da wie das Schweinchen in der Mitte und konnte nichts tun. Er war einfach zu klein für diese Welt. Zicke 1 rief: „Ooh, möchte das Bassam-Babylein sein Käppi-Käppi wiederhaben?“ Zicke 2 lachte gehässig, genau wie alle anderen, die in der Nähe standen. Am liebsten wäre Bassam im Boden versunken. Ganz tief. Für immer. Einfach so weg. Zack. Ein paar Tage nach der Käppi-Katastrophe fand er zu Hause auf dem Dachboden ein altes, seltsames Buch. Geheimnisvolle Zaubersprüche standen darin. Und da fasste Bassam den Entschluss: Schon bald würden die fiese Frida und ihre Gang ihr blaues Wunder erleben. Dann wäre ein für alle Mal Schluss mit der Frida-Folter! 1 5 10 15 20 9 A Lesekarte: Eine Außenseiter-Geschichte #3716-1870-1 Lesekarten Erzähltexte.indd 33 01.07.24 15:32 LOGICO-Übungsbox MAXIMO 3716 – Lesen 3/4 · Lesekarten: Erzähltexte Anton macht’s klar Ich rief bei Oma und Opa an. „Fehrte?“ „Hallo Opa.“ „Anton! Wie schön von dir zu hören. Du Filmstar.“ Den Film hatte ich fast schon wieder vergessen. „Wir gucken deinen Film sehr oft. Und unsere Nachbarn auch.“ Bei der Vorstellung, dass wildfremde Nachbarn meinen Actionfilm guckten, wurde ich ein bisschen aufgeregt. „Du musst noch einen machen“, sagte Opa. „Und bau was Romantisches ein. Du weißt schon, für Oma.“ „Opa?“ Ich hatte keine Zeit, mich um Späße für alte Leute zu kümmern. „Bin noch dran, die Verbindung ist gut!“ „Kannst du mir Geld geben?“ „Was für Geld?“ „Euro.“ „Ich meinte, wofür?“ „Für Roolys.“ Mir fiel ein, dass Opa wahrscheinlich nicht wusste, was das ist. „Schuhe mit eingebauten Rollen. Keine Rollschuhe. Eingebaute.“ „Aha.“ „Die kosten hundert Euro. Und ich brauche sie sehr bald.“ „Was ist mit deinem Taschengeld?“ „Hast du eine Ahnung, wie viel Taschengeld ich kriege?“ „Nein.“ „Zwei fünfzig, Mann. Ich habe angeboten, dass ich die Schuhe abbezahle. Dass ich jetzt Geld für ein ganzes Jahr kriege und dann ein Jahr lang nichts. 1 5 10 15 20 25 11 A Lesekarte: Eine Problemlöse-Geschichte #3716-1870-1 Lesekarten Erzähltexte.indd 41 01.07.24 15:32 LOGICO-Übungsbox MAXIMO 3716 – Lesen 3/4 · Lesekarten: Erzähltexte aus: Milena Baisch/Elke Kusche, Anton macht’s klar © 2014 Beltz & Gelberg in der Verlagsgruppe Beltz ∙ Weinheim Basel 10 B Lesekarte: Ein Umschlag eines Kinderromans #3716-1870-1 Lesekarten Erzähltexte.indd 38 01.07.24 15:32 LOGICO-Übungsbox MAXIMO 3716 – Lesen 3/4 · Lesekarten: Erzähltexte 10 A Lesekarte: Ein Umschlag eines Kinderromans #3716-1870-1 Lesekarten Erzähltexte.indd 37 01.07.24 15:32 LOGICO-Übungsbox MAXIMO 3716 – Lesen 3/4 · Lesekarten: Erzähltexte Als Bassam am Mittwoch nach Hause kam, beantwortete er die übliche Oma-Frage: „Na, wie war’s in der Schule?“ mit einem kurzen: „Schön!“ Damit Oma bloß nichts merkte, lächelte er kurz und fragte: „Was gibt’s zu essen?“ „Pfannkuchen. Sie sind schon fertig.“ Bassam setzte sich schnell an den Tisch. Mit vollem Mund fragte er: „Oma, haben wir eigentlich Fetthennen?“ Oma schaute ihn ungläubig an. „Ja, natürlich! Sie blühen gerade. Da! Siehst du?“ Sie zeigte auf eine Menge rosafarbener Blumen draußen vor dem Fenster. „Seit wann interessierst du dich für Blumen?“ „Brauch’ ich für die Schule!“ Er sprang auf. „Ich mach’ Hausaufgaben!“, log er weiter. Oma nuschelte irgendwas von: „So ein lieber Junge!“, doch Bassam war schon weg. Auf dem Dachboden angekommen zog er vorsichtig das dicke, alte Buch aus dem Versteck, klappte es auf und begann mit seiner täglichen Übung. Er musste alles auswendig können! Es würde sonst nicht funktionieren. Dauernd versprach er sich bei diesem verflixten Zauberspruch. Wenn das doch nur nicht so kompliziert wäre! Da stand: NEHCDÄM SESÖB HCILDNUERF REDEIW EDREW Verwandlungsspruch für Mädchen mit ständig schlechtem Benehmen. Bei Durchführung die zu verwandelnde Person freundlich anlächeln und sieben Mal zwinkern. Beim vierten Wort des Spruchs das Gegenüber mit einer Prise getrockneter Fetthennenblüten bewerfen. 25 30 35 40 © Kirsten Usemann 9 B Lesekarte: Eine Außenseiter-Geschichte #3716-1870-1 Lesekarten Erzähltexte.indd 34 01.07.24 15:32 LOGICO-Übungsbox MAXIMO 3716 – Lesen 3/4 · Lesekarten: Erzähltexte Ich meine, es ist ja nicht so, dass ich es nicht aus eigener Tasche bezahlen will, aber Mama und Papa ...“ „Hmm, dann musst du sparen.“ „Ich brauche sie aber in zwei Wochen! Wenn ich erst jahrelang spare, bringen sie mir gar nichts mehr. Gar nix.“ Langsam musste ich aufpassen, dass ich nicht wütend wurde. „Was ist denn in zwei Wochen?“ „Wandertag.“ „Wandert man da nicht?“ Das hatte alles keinen Sinn. „Schon gut, Opa.“ Ich wollte auflegen. Doch Opa rief: „Warte mal! Auf dem Dachboden haben wir noch Rollschuhe. Die müssten dir bald passen.“ „Keine Rollschuhe.“ „Sonst stopfen wir sie mit Socken aus. Ich frag gleich mal Oma. Sie sind noch von deinem Vater, wir haben sie aufgehoben.“ Na, schönen Dank. Rollschuhe. Mit Socken ausgestopft. Und dem Käsegestank von meinem Vater. Dafür hätte ich die Goldmedaille in Peinlichkeit gewinnen können. „Vergiss die Roolys“, sagte ich. „Sag mir bitte nur eins: Leihst du mir das Geld? In fünf Monaten hast du es wieder. Cash.“ Opa dachte nach. „Und die Waschmaschine?“ „Was hat die denn jetzt damit zu tun?!“ „Sie kostet auch Geld.“ Er erklärte mir, dass seine Rente nicht auf Bäumen wachse. Ich wusste, was Rente war: das Geld für alte Leute. Und ich versuchte mir vorzustellen, dass Geldscheine wie Blätter an Bäumen hingen. Lauter Omas und Opas würden darunter stehen und das Geld abpflücken. 30 35 40 45 50 55 aus: Milena Baisch/Elke Kusche, Anton macht’s klar © 2014 Beltz & Gelberg in der Verlagsgruppe Beltz ∙ Weinheim Basel 11 B Lesekarte: Eine Problemlöse-Geschichte #3716-1870-1 Lesekarten Erzähltexte.indd 42 01.07.24 15:32
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