3160 – Sexualerziehung – Unterrichtsprojekt für die Grundschule

© Finken-Verlag · www.finken.de 5 Sexualerziehung Zunächst einmal werden die Familienmitglieder und die Freunde der Kinder vorgestellt. Von der Betrachtung der einzelnen und ihrer Stellung innerhalb der Gesellschaft wird die Aufmerksamkeit auf die innerfamiliären Verhältnisse gelenkt. Die Eltern sprechen offen mit ihren Töchtern über die Schwangerschaft. Die Fragen der Töchter Jana und Anna Lisa ermuntern die Schülerinnen und Schüler dazu, eigene Fragen zu stellen und darüber nachzudenken. Der freie und gelöste Umgang mit dem unbekleideten Körper wird durch eine Szene im Badezimmer anschaulich gemacht. Die Schülerinnen und Schüler benennen die einzelnen Körperteile. Es kann der sichtbare Unterschied zwischen Mädchen und Jungen durch die Anordnung der Bezeichnungen verdeutlicht und thematisiert werden. Nachdem die Entwicklung des Kindes im Mutterleib ausführlich dargestellt wurde, wird das Thema Befruchtung behandelt. Die emotionalen und körperlichen Aspekte der Liebe werden altersentsprechend und offen angesprochen. Es wird deutlich gemacht, dass Zärtlichkeit und Vertrauen in der Beziehung zwischen den Geschlechtern eine zentrale Rolle spielen. Die Vermittlung von biologischem Wissen über Geschlechtlichkeit und Befruchtung gehört selbstverständlich zu diesem Themenkomplex. Außerdem fördert fundiertes Wissen das Selbstbewusstsein im Umgang mit dem Körper und der Sexualität. Die Vorgänge um die Geburt eines Kindes im Krankenhaus werden den Schülerinnen und Schülern sowohl bildlich als auch textlich aus unterschiedlichen Perspektiven verdeutlicht. Einmal steht das Erleben der Eltern im Vordergrund, dann die Versorgung des Neugeborenen. Durch die Verbindung von Poster und Informationsblättern haben die Schülerinnen und Schüler verschiedene Möglichkeiten, sich über dieses Thema zu informieren. Es wird weiter darüber nachgedacht, was die Ankunft des neugeborenen Brüderchens zu Hause bei den Familienmitgliedern für unterschiedliche Reaktionen auslöst, von Freude bis zu Eifersucht. Die Schülerinnen und Schüler werden dazu angehalten, sich gedanklich in die verschiedenen Personen hineinzuversetzen und zu überlegen, was die veränderte Situation für die jeweilige Person bedeutet. Sie sollen auch über die Bedürfnisse des Neugeborenen nachdenken und über die Konsequenzen für die Anforderungen an die Familienmitglieder. Sie sollen erkennen, dass auch Kinder durch die Übernahme familiärer Aufgaben einen wichtigen Beitrag zur Familiensolidarität leisten können. Dieses Bewusstsein stärkt das Selbstwertgefühl von Kindern. Auch in den beiden folgenden Kapiteln geht es vorwiegend darum, die Sensibilität für Situationen zu erhöhen. Die Kinder sollen lernen, eigene Gefühle deutlicher wahrzunehmen und diese sowohl sprachlich als auch mithilfe von Körpersprache klar auszudrücken. Doch auch die Gefühle der anderen sollen wahrgenommen und benannt werden. Es gilt zu lernen, dass ungewünschte Annäherungen und Körperkontakte entschieden zurückgewiesen werden dürfen. Der soziale Umgang von Kindern miteinander wird thematisiert und durch unterschiedliche Beispiele dargestellt. Mit dem Kapitel zur Pubertät werden die Schülerinnen und Schüler über die seelischen und körperlichen Veränderungen informiert und so auf das vorbereitet, was sie erwartet. Bei diesem Thema kann der Inhalt der vorangegangenen Kapitel in neuem Kontext wiederholt und gefestigt werden. Den Abschluss zum Thema „Sexualität“ bilden Überlegungen über traditionelles und modernes Rollenverständnis. Den Schülerinnen und Schülern soll bewusst werden, dass Vorurteile, Rollenerwartungen und Rollenverhalten von gesellschaftlichen Bedingungen abhängig sind. Das Gespräch über die Vorurteile anderer soll den Kindern eigene Vorurteile bewusst machen.

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