3144 Hören differenziert 2 und 3/4

© Finken-Verlag · www.finken.de Hören differenziert · ab Klasse 2 VI Konzept Hilfreich für einen professionellen Umgang mit Hörangeboten ist es zudem, wenn Sie Rituale und Regeln für das Zuhören etablieren. • Vereinbaren Sie beispielsweise mit den Kindern, wie die Hörumgebung gestaltet sein muss, damit sich alle auf das Zuhören konzentrieren können. Raschelnde Papiere, Trinkflaschen oder geöffnete Mäppchen sollten besser vor dem Hören in der Tasche verschwinden. • Ein vertrautes Klangsignal oder eine Stilleübung können helfen, sich auf das Zuhören einzustellen. Im Anschluss an das Konzept finden Sie einige Vorschläge und Piktogramme im Ordner, die Ihnen bei der Einführung solcher Rituale helfen können. Die Piktogramme werden zusätzlich auf CD 2 als DIN A4-Karten für die Tafel angeboten (S. IX/M1). • Da Hörbotschaften flüchtig sind, empfiehlt es sich, die Texte mehrfach anzuhören. Dabei sollte beim ersten Mal neben dem Genuss eine grobe inhaltliche Orientierung im Vordergrund stehen. Es geht also weniger um ein genaues Hinhören als vielmehr um ein globales Verstehen. • Im Anschluss an die erste Rezeption sollten die Kinder Gelegenheit haben, sich spontan über das Gehörte auszutauschen. Dies kann mit dem Sitznachbarn oder in Tischgruppen geschehen, aber auch im Plenum. Es hat sich bewährt, zumindest zu Beginn die Gespräche der Kinder durch offene Impulsfragen zu strukturieren (S. XI/M2). Sie eignen sich auch gut zur Durchführung einer Hörkonferenz. • Für das zweite Hören erhalten die Kinder dann vor der Rezeption konkrete Höraufträge, etwa in Form von Fragen oder Aufgaben, sodass sie ihre Aufmerksamkeit bei der Rezeption steuern, Unwichtiges ausblenden und gezielt hinhören können. Die Arbeitsblätter – Gehörtes sichtbar machen Viele Beispiele für Anregungen zu einem gezielten selektiven Hören finden Sie auf den Arbeitsblättern im Ordner „Hören differenziert“. Hier haben wir zu jedem Text zwei Arbeitsblätter mit Aufgaben zusammengestellt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der kognitiven Ebene des Hörprozesses, d. h. der gezielten Entnahme von Informationen. Ähnlich wie beim Lesen lassen sich auch hier unterschiedliche Kompetenzstufen differenzieren. So müssen die Kinder • explizite Informationen entnehmen , • Zusammenhänge herstellen , • Gehörtes interpretieren . Die Aufgaben sind so ausgewählt, dass sich auf jedem Arbeitsblatt Angebote zu unterschiedlichen Kompetenzstufen befinden und verschiedene Zugänge bzw. Strategien berücksichtigt werden. Während die Angebote des ersten Arbeitsblattes primär in den Bereichen „Entnehmen expliziter Informationen“ sowie „Herstellen von Zusammenhängen“ verortet sind, bieten die Aufgabenformate des zweiten Arbeitsblattes zudem gezielte „Forderangebote“, d. h. Transferaufgaben, bei denen die Kinder Gehörtes interpretieren oder mit bereits vorhandenem Wissen verknüpfen sollen. Das differierende Anspruchsniveau der beiden Arbeitsblätter kommt dabei auf unterschiedliche Weise zustande, so z. B. durch den Grad der Selbstständigkeit, mit dem die Aufgaben bearbeitet werden müssen. Während in dem einen Fall die Antworten auf eine Frage im Multiple-Choice-Verfahren vorgegeben werden, müssen die Kinder sich in der zweiten Variante zur selben Frage frei äußern. Die Zuhörenden sind in diesem Fall besonders gefordert, da sie sich das Gehörte nicht nur genau merken, sondern es auch selbstständig wiedergeben müssen. Für den Unterricht ergibt sich so die Möglichkeit, dass alle Schülerinnen und Schüler an denselben Fragen/Themen arbeiten können, jedoch auf einem unterschiedlichen Niveau. Bei manchen Texten bietet es sich allerdings an, von vornherein unterschiedliche Angebote bzw. Aufgabenformate für die jeweiligen Arbeitsblätter zu konzipieren. In diesem Fall besteht die Die Aufgaben sind mit drei Piktogrammen gekennzeichnet, die die Kompetenzstufen verdeutlichen. Maus, Luchs und Elefant finden sich auch im Hörpass wieder, den die Kinder für die Dokumentation ihrer Hörleistungen nutzen (siehe S. VIII).

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