© Finken-Verlag · www.finken.de Hören differenziert 3/4 XIII Konzept Reflexion und Selbsteinschätzung Erfolgreiche Zuhörer sollten – ähnlich wie gute Leser – in der Lage sein, ihren Zuhörprozess zu kontrollieren. Dafür ist es einerseits notwendig, in einer gemeinsamen Reflexion einzuschätzen, wie gut die Schüler den Text verstanden haben. Andererseits ist es aber auch wichtig, mögliche Ursachen herauszufinden, wenn das Zuhören nicht so gut funktioniert hat, zum Beispiel: War die Wiedergabe vielleicht zu leise oder die Geräuschkulisse im Klassenzimmer zu laut? Konnte sich der Schüler an diesem Tag nicht richtig konzentrieren oder wurde er von irgendetwas abgelenkt? Lag die Ursache für das Nichtverstehen vielleicht im Text selber, weil dieser sprachlich zu kompliziert aufgebaut war und zu viele unbekannte Wörter enthielt? Wurden zu viele Informationen gegeben, die nicht ausreichend mit Vorwissen verknüpft werden konnten? Solche Reflexionsprozesse werden in den Bildungsplänen der Länder für jeden Kompetenzbereich gefordert, stellen jedoch für viele Schüler eine große Herausforderung dar. Sie müssen daher gezielt angeregt und geübt werden. Auf der CD 3 finden Sie je einen Reflexions- und einen Selbsteinschätzungsbogen, mit denen die Schüler ihren Hörprozess analysieren und bewerten können. Der Reflexionsbogen (M2) kann regelmäßig nach der Rezeption von einzelnen Hörtexten eingesetzt werden, um ein Nachdenken über den eigenen Zuhörprozess zu üben und anzuregen. Die Schüler können auf diese Weise Routine bei der Reflexion und Bewertung des eigenen Arbeitsverhaltens entwickeln. Mit dem allgemeinen Selbsteinschätzungsbogen (M3) sollen die Schüler immer wieder ihren eigenen Lernprozess beim Zuhören beobachten und bewerten. Es geht darum, sich bewusst zu machen, über welche Kompetenzen sie bereits verfügen, welche Strategien sie kennen und in welchen Bereichen sie ihre Fähigkeiten noch ausbauen wollen. Wenn Sie die Selbsteinschätzung der Schüler um Ihre Einschätzung als Lehrkraft ergänzen, können Sie den Bogen sehr gut als Grundlage für ein Lernentwicklungsgespräch mit individuellen Zielvereinbarungen nutzen. Hörstrategien · Aufgabenformate Da der Nutzung von Hörstrategien eine besondere Bedeutung zugemessen wird und diese bei der Bearbeitung bestimmter Aufgaben auch bewusst gemacht und geübt werden sollten, stellen wir hier fünf wichtige Hörstrategien mit entsprechenden Piktogrammen vor. Bei passenden Aufgaben in den Arbeitsblättern finden die Schüler die Piktogramme wieder und können mithilfe der angezeigten Strategie die Aufgabe lösen. Diese Arbeitsweise sollte eingeführt sein und mit den gekennzeichneten Aufgaben regelmäßig wiederholt und geübt werden. Als Erinnerungshilfe – und zur Anwendung auch bei anderen Texten – finden Sie fünf Strategien als Karten auf der CD 3 zum Ausdrucken (M1). Wortbedeutungen klären Fragen zum Hörtext beantworten Informationen zeichnerisch darstellen oder Zeichnungen ergänzen Informationen ordnen und Stichpunkte machen Aussagen auf ihre Richtigkeit überprüfen
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