3031 KOMM MIT – RECHNE MIT! Größen 1

© Finken-Verlag · www.finken.de KOMM MIT – RECHNE MIT! · Größen 1 1. Erfahrungen in Sach- und Spielsituationen sammeln Der Aufbau des Begriffsverständnisses ist für die Lernentwicklung von besonderer Bedeutung. Begriffe wie beispielsweise „kleiner“, „schwerer“, „länger“ entwickeln sich aus der Erfahrungswelt und sind fundamental, um Eigenschaften von Gegenständen erfassen und beschreiben zu können. Um Entwicklungsrückstände in diesem Bereich auszugleichen, enthalten die Kapitel zahlreiche handlungsorientierte und bildgestützte Aufgaben, die u. a. dieser Begriffsbildung dienen und das weitere Lernen vorbereiten. 2. Direktes Vergleichen von Repräsentanten Haben rechenschwache Kinder Grundlagen in ihrem Begriffsverständnis aufgebaut, so müssen sie diese anwenden. Übungen wie das Vergleichen zweier Objekte, das Sortieren und Ordnen von Objekten hinsichtlich ihrer Größenrelation sowie entsprechende Schätzübungen fördern dieses Grundverständnis. Zu dieser Stufe werden entsprechende Aufgabenformate angeboten, die einen handelnden und bildlichen Zugang ermöglichen. 3. Vergleichen mithilfe selbst gewählter Maßeinheiten Der Umgang mit Größen beinhaltet, Größenvergleiche vornehmen zu können. Bevor die Kinder dies mit genormten Größeneinheiten leisten können, brauchen sie Bezugsgrößen aus ihrer Erfahrungs- welt (z.B. Körpermaße zum Messen und Vergleichen von Längen). Daher beinhalten die Arbeits­ blätter auch Aufgaben zur Vermittlung solcher Stützgrößen. 4. Erkennen der Invarianz (Unveränderlichkeit) einer Größe Das Erkennen der Invarianz einer Größe ist für das weitere Lernen zentral. Haben die Kinder diesen Schritt nicht vollzogen, können sie auch keine Größenbegriffe aufbauen. Beispiel: Gießt man die identische Menge Wasser in ein schmales und ein breites Glas, bleibt die Wassermenge gleich. Kinder, die behaupten, die Wassermenge sei in dem schmalen Glas größer, da der Wasserpegel optisch höher ist, können die Invarianz einer Menge noch nicht erfassen. Zur Sicherstellung, dass rechenschwache Kinder diese Stufe nicht „überspringen“, sondern erfolg- reich durchlaufen, sind entsprechende Arbeitsblätter enthalten. 5. Vergleichen mithilfe standardisierter Maßeinheiten Kinder müssen zu der Einsicht gelangen, dass das Messen und Vergleichen mit individuell gewählten Maßeinheiten Grenzen hat. Erst das Messen mit standardisierten Messwerkzeugen und -einheiten ermöglicht die Verständigung mit anderen. Zahlreiche Übungen zum Messen, Ablesen und Vergleichen sichern diese Verständnisstufe. Dies geschieht zunächst nur mithilfe einer einzigen Größeneinheit. Erst im nächsten Schritt werden die Kinder mit den verschiedenen Maßeinheiten zu einem Größenbereich konfrontiert. 6. Umrechnen: Verfeinern und Vergröbern von Maßeinheiten Mit der Einführung der verschiedenen Maßeinheiten steigt die Komplexität für rechenschwache Kinder. Besonders schwierig sind vor allem die Beziehungen zwischen den Einheiten und deren Umwandlungszahlen. Die Arbeitsblätter durchlaufen daher nacheinander die einzelnen Maßeinheiten und stellen Schritt für Schritt den Bezug untereinander her. Auch der richtige Umgang mit Nullen (als Ziffern in den Größenangaben) und der Kommaschreibweise stellt eine besondere Schwierigkeit dar und wird daher kleinschrittig – zunächst mithilfe der Stellenwerttafel – erarbeitet. 7. Anwendung von Größenvorstellungen Um lebenspraktische Situationen bewältigen zu können, müssen die Kinder ihre Vorstellungen und ihr Wissen in konkreten Sachsituationen anwenden. Sachaufgaben in komplexen Textzusammen- hängen können rechenschwache Kinder aber oftmals nicht lösen, besonders dann nicht, wenn vielfältige Rechenoperationen angewendet werden müssen. Auf den Arbeitsblättern werden daher nur Sachsituationen mit geringen Textmengen angeboten, die die Verwendung der entsprechenden Maßeinheit in den Vordergrund stellen und auf mehrere Rechenschritte verzichten (Prinzip der Isolation der Schwierigkeit). 3

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