3012 KOMM MIT – RECHNE MIT! Band 3 • Stufe 1B: Zahlenraum bis 20
6 © Finken-Verlag · www.finken.de Konzeption des Bandes „Stufe 1B: Zahlenraum bis 20“ Der Band „Zahlenraum bis 20“ verfolgt das Ziel, grundlegende Fähigkeiten weiter auszubauen und zu fördern, die für die Entwicklung des mathematischen Denk- und Vorstellungsvermögens sowie für das Operieren im Zahlenraum bis 20 unverzichtbar sind. Werden in diesen fundamentalen Fähigkeitsbereichen Rechenschwierigkeiten nicht zeitig erkannt, kann es zu (teilweise massiven) Rechenschwierigkeiten kommen, die oftmals erst dann bemerkt werden, wenn sich ein Kind nicht vom zählenden Rechnen lösen kann. Das Kind hat sich dann zwar ein auswendiggelerntes Zahlenwissen angeeignet, es verfügt aber nicht über ein grund legendes Verständnis für mathematische Operationen, welches für das Rechnen in größer werdenden Zahlenräumen unverzichtbar ist. Um einer solchen Fehlentwicklung im mathematischen Lernen und Denken vorbeugen zu können, ist eine frühzeitige Diagnose der basalen Fähigkeiten im Zahlenraum bis 20 in Verbindung mit einer zielgerichteten und intensiven Förderung notwendig. Mit dem Band „Stufe 1B“ werden die grundlegenden Fähigkeiten und Einsichten ausgeweitet, die im Zahlenraum bis 10 (Stufe 1A) intensiv erarbeitet wurden. Im Zahlenraum bis 20 soll das Kind grundlegende Erkenntnisse gewinnen, die Voraussetzung für das sichere Rechnen in sich ausweitenden Zahlenräumen sind. Bei der Auswahl der Förderschwerpunkte wurde besonderes Augenmerk auf die mathematischen Grundfertigkeiten des Vergleichens und Ordnens, des Abstrahierens und Verallgemeinerns sowie des Formalisierens 1 und Analogisierens 2 gelegt. Darüber soll ein Verständnis für Algorithmen, wie z. B. die Addition und Subtraktion, gewonnen werden. Bei der Zusammenstellung der Übungen und Aufgabenformate wurde darauf geachtet, dass die notwendige Stufenfolge zur Entwicklung mathematischen Denkens und Verstehens eingehalten wird. Die Basis bildet hier stets die Ebene der praktisch-gegenständlichen Handlung, also das Handeln mit konkretem Material. Darauf folgt die Ebene der unmittelbaren Anschauung, die durch das Sehen einer Handlung oder eines Bildes erreicht wird. Hier wird zum Beispiel mit strukturierten Punktebildern oder der Zehner-Einer- Darstellung gearbeitet. Dadurch können anschließend Handlungen auch in der Vorstellung voll zogen und so verinnerlicht werden, dass Vorausplanungen und Rekonstruktionen möglich werden. Schließlich kommt es am Ende zu Abstraktionsleistungen, bei denen Handlungen in symbolische Darstellungen wie Zahlen und Terme übersetzt werden können. 3 An dieser Stelle sei erwähnt, dass Störungen im biologisch-organischen Bereich sowie im psychosozialen und emotionalen Bereich mit den hier angebotenen Diagnose- und Förder angeboten nicht oder nur bedingt erfasst werden können. Dafür gibt es spezielle Verfahren, die von Fachleuten durchgeführt werden sollten. 1 Kodieren von Informationen, also Übersetzung in Zahlen oder Rechnungen 2 Erkennen von Ähnlichkeiten 3 vgl. Milz, Ingeborg: Rechenschwächen erkennen und behandeln, Borgmann, Dortmund 2004, 6. Aufl., S.90; Zech, Friedrich: Grundkurs Mathematikdidaktik, Beltz, Weinheim und Basel 1998, 9. Aufl., S. 57ff.
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