24 © Finken-Verlag · www.finken.de Optimal wäre es, wenn Sie in diesen Stunden eine Doppelbesetzung in Anspruch nehmen könnten. Führen Sie zudem frühzeitig ein Hilfesystem ein, auf das Sie nun zurückgreifen können – wie z. B. ein Expertenkind, das um Rat gefragt werden kann, oder Materialien, die die Kinder zusätzlich nutzen können. Gibt es in unmittelbarer Nähe Ihres Klassenraumes einen einsehbaren Nebenraum oder einen großen Flur, nutzen Sie auch diese Möglichkeit, um mehr räumliche Distanz zu schaffen. Dennoch werden Sie vermutlich nicht alle Kinder an allen Stationen beobachten können. Setzen Sie selbst Schwerpunkte für die Inhalte, die Ihnen wichtig sind, und wählen Sie gezielt Kinder aus, deren Lernvoraussetzungen Sie genauer in den Blick nehmen wollen. Der Unterrichtseinstieg An der Tafel steht der Satz „Klasse 1a, das sind wir!“. Darunter hängen viele bunte Pappen, von denen eine als eine Art Steckbrief der Lehrerin gestaltet ist. Darauf kann man erfahren, wie die Lehrerin heißt, was sie gerne isst, wie ihr Tagesablauf aussieht usw. Schnell werden die Kinder darauf kommen, dass die anderen Pappen für ihre eigenen Steckbriefe gedacht sind. Es geht also darum, sich (als Teil) der Klasse vorzustellen. Alle Plakate, so erfahren die Kinder, werden am Ende im Klassenraum oder, wenn vorhanden, auf dem Flur vor der Klasse aufgehängt, damit jeder sofort weiß: Klasse 1a, das sind wir! Nachdem Ziel und Sinn der Arbeit klar sind, werden die Regeln für die Plakate festgelegt. Gemeinsam mit den Kindern wird vereinbart, welche Informationen immer gegeben werden müssen. Das werden dann die Pflichtstationen im Stationsbetrieb. Wir schlagen hierfür die folgenden Angebote vor: • Station 1 Mein Tag • Station 3 Das esse und trinke ich gern • Station 4 Meine Lieblingsbuchstaben • Station 6 Meine Lieblingsmedien • Station 8 Meine Hand Diese Stationen scheinen uns besonders geeignet, weil dabei Produkte entstehen, die man gut auf einem Plakat sammeln kann. Um den Kindern die Anordnung der Einzelprodukte zu erleichtern, sollte das Plakat räumlich vorstrukturiert sein, z. B. durch einen Rahmen für jedes Arbeitsprodukt. Als erste Aufgabe schreiben alle Kinder ihren Namen auf das Plakat und malen dazu etwas, das ihnen wichtig ist. Dann werden die ersten drei Stationen (3, 4 und 8) eingeführt. Dafür sollten Sie genügend Zeit einplanen, da Inhalt und Methode für die Kinder neu sind. Beobachtung an den Stationen Wir schlagen Ihnen eine Auswahl von zehn Stationen vor, die Sie aber jederzeit reduzieren, erweitern oder auch verändern können. Diese werden im Hinblick auf Beobachtungsziel, Durchführung und Auswertung vorgestellt. Mithilfe der Übersicht über alle Beobachtungsstationen auf Seite 30 f. können Sie auf den ersten Blick sehen, welche Lernvoraussetzungen an welcher Station erfasst werden. Außerdem hilft Ihnen die Check-Liste ✔ bei der Beobachtung des Lernverhaltens.
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