1685 Du – Ich – Wir • Alltagskonflikte einfach beilegen

© Finken-Verlag · www.finken.de 15 • Ist nur eines der beiden Kinder bereit, die gewünschte Versöhnungsgeste auszuführen, das andere aber nicht, so zeigt das erste dies durch Kopfnicken und das zweite durch Kopfschütteln. Sie betreten dann trotzdem die Verständigungszone, wobei nur das erste Kind die Geste ausführt. • Ist kein Kind bereit, den Wunsch des anderen zu erfüllen, signalisieren sich die Kinder dies durch Kopfschütteln. Sie betreten die Verständigungszone nicht und gehen auseinander. Sollten sich die Kinder bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht beruhigt haben, ist die Schlichtung durch eine dritte Person ratsam. • Es kann vorkommen, dass ein Kind keine Wir-Bildkarte zeigt, da es den Streit allein verursacht hat und keinen Wunsch vorbringen kann oder möchte. Es entscheidet dann durch Kopfnicken oder Kopfschütteln, ob es den Wunsch seines Gegenübers erfüllen möchte. Ein Kind oder beide Kinder zeigen die Karte: „Ich wünsche mir, dass du mich in Ruhe lässt.“ Dieser Wunsch ist zu respektieren. Erzwungene Versöhnung ist unehrlich und sorgt dafür, dass unterschwellig Gefühle weiterbrodeln, die dann meist schnell zum nächsten Streit führen. In diesem Fall betreten die Kinder zum Abschluss die Verständigungszone und gehen ohne weitere Versöhnungsgeste auseinander. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass durch die vorangegangene Auseinandersetzung mit dem Streit und das Ernstnehmen des Geschehenen aber schon ein so tiefes Verständnis für die Situation geschaffen wurde, dass der Konflikt trotzdem entschärft ist.

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