Wortlaut – Wir hören, lesen, sprechen Deutsch

© Finken-Verlag · www.finken.de 12 © Finken-Verlag · www.finken.de 13 Zur Auswahl/Markierung von Lauten auf den Wort-Bild-Karten Auf jeder Wort-Bild-Karte wurde ein Laut oder eine Lautfolge bzw. auch mal eine ganze Silbe in den Vordergrund gestellt. Dieser Laut oder manchmal auch zugleich Buchstabe bzw. die Laut- oder Buchstabenfolge wurde meistens unter dem Gesichtspunkt ausgewählt, dass sie den Kindern häufig begegnet (z. B. als Anlaut eines Wortes) und deshalb typisch ist für das deutsche Laut- und letztlich auch Schriftsystem. Der Laut, den wir bei einem Wort besonders ins Blickfeld rücken, muss – anders als bei vielen Fibeln – kein Anlaut sein; es kann auch ein Auslaut oder sogar ein Mittellaut sein. Wir sind hier ganz bewusst nicht „sortenrein“ vorgegangen, sondern haben uns vordergründig an den themenspezifischen Wörtern orientiert, die den Kindern im Alltag begegnen. Ein DaZ-Kind sollte frühzeitig erkennen, dass es im deutschen Sprachgebrauch viele Wörter gibt, die man nicht so schreibt, wie man sie spricht – und umgekehrt: nicht so spricht, wie man es anhand ihrer Schreibweise vermuten könnte. Gängige und wichtige Wörter wie „Computer“ oder „Tablet“ wollten wir dennoch aufnehmen, obwohl sie englisch sind und auch englisch ausgesprochen werden. Das „-pu“ in „Computer“ spricht man eben nicht so aus wie das „Pu-“ in „Pulli“. Auch vielen deutschsprachigen Muttersprachlern ist z. B. nicht klar, dass der Auslaut in „König“ nicht mit hartem „-g“ gesprochen wird, sondern zu „Könich“ (wie in „ich“) verschliffen wird, in der so auch im Duden vorgegebenen Aussprache. Ebenso wird das „-el“ im Auslaut in Wörtern wie „Pinsel“, „Tafel“, „Ampel“ und „dunkel“ nur mit „l“ ausgesprochen – das „e“ wird verschliffen / verschluckt. Diese ganz natürliche und ganzheitliche Art des Sprach- und Lauterwerbs möchten wir hier auch den DaZ-Kindern ermöglichen. Zentral ist hier, dass sich die Kinder in das deutsche Lautsystem einhören und dieses im besten Sinne des Wortes „imitieren“, sodass sie zunehmend akzentfrei sprechen lernen. Sicherlich haben Sie selbst schon eine Fremdsprache erlernt, die deutlich weniger lautgetreu ist als das Deutsche, und auch diese hat ja zahlreiche Wörter, die man nicht „so schreibt, wie man sie spricht“ – und umgekehrt. Wenn Sie z. B. Englisch sprechen, wissen Sie, dass es immer wieder Wörter gibt, deren Aussprache man sich (auch anhand der baugleichen Schreibweise) nicht erschließen kann. Wenn ich weiß, dass man “now” wie „na-u“ ausspricht, nützt das vergleichsweise wenig, wenn einem Wörter wie “glow” oder “flow” begegnen … Auch das ist typisch für das Erlernen einer Sprache – und deshalb konfrontieren wir die DaZ-Kinder (bezogen auf das Deutsche) von Anfang an mit solchen Phänomenen, denn: Auf die im Alltag benötigten Wörter und Begriffe kommt es an, und deren Aussprache wird man sich merken wollen oder müssen. Auch dabei hilft den DaZ-Kindern WORTLAUT. Die Wort-Bild-Karten-Box Themen und Wortauswahl Die 4 x 56 Bildkarten sind thematisch in vier große Bereiche aus der Lebens- und Alltagswelt der (DaZ-)Kinder eingeteilt: Alle Wörter auf den Wort-Bild-Karten finden Sie jeweils auf den Registerkarten sowie auf den Seiten 52 bis 53, unterteilt in Nomen , Verben und Adjektive . Die bewusst themengeleitete Auswahl der Wörter hat Modellwortschatz-Charakter, mit häufig gebrauchten Wörtern zum entsprechenden Thema. Wir haben darauf geachtet, dass die Kinder auch Wörter (kennen)lernen, die hier im vorliegenden Material immer wieder auftauchen und mit denen sie agieren, wie z. B. „der Laut“, „die Silbe“, „das Wort“, „der Satz“. Auch finden sich im Wortschatz Operatoren (Arbeitsanweisungen) wie „sprechen“ und „zuhören“ bzw. Wörter, die bei den Spielvorlagen-Postern als Arbeitsanweisung eine Rolle spielen wie „suchen“ und „finden“. © Finken-Verlag · www.finken.de WORTLAUT · Lernen und Schule 51 u suchen Das Kind sucht den Radiergummi. © Finken-Verlag · www.finken.de WORTLAUT · Lernen und Schule 52 f finden Das Kind findet den Radiergummi. Bei den Adjektiven haben wir einige Adjektive gewählt, die ein Pendant – ein Gegenteil – haben: klein groß, süß sauer, heiß kalt. So sollen sich die Gegensatzpaare kontrastiv miteinander vernetzen, wobei – nicht nur bei den Adjektiven, sondern bei allen drei Wortarten – die unterstützenden und motivierenden Illustrationen eine große Rolle spielen. Ich und die anderen Lernen und Schule Stadt und Verkehr Natur und Umwelt

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