1515 – Rechtschreiben lernen mit dem Grundwortschatz –Band 1
Rechtschreiben lernen · Band 1 Konzept VII © Finken-Verlag · www.finken.de entfallen vielfältige Anforderungen, die beim Textschreiben zusammenkommen. Diktate sollen zur Übung und nicht zur Leistungsüberprüfung eingesetzt werden. Dabei ist die Auswahl dessen, was diktiert wird, besonders bedeutsam. Idealerweise sollen die recht- schriftlichen Anforderungen überschaubar sein und sich größtenteils auf das jeweilige Phänomen beziehen. Zu jedem Phänomen finden sich Diktatvorschläge auf der Rückseite der Registerkarte zum jeweiligen Kapitel. Die Diktate für die 2. Klasse beschränken sich neben dem zu übenden Phänomen weitgehend auf lautgetreue Schreibweisen, während die Diktate ab Klasse 3 bereits geübte Phänomene beinhalten. Um deren Schreibweise zu vertiefen, werden insbesondere die kleinen Wörter (Funktionswörter) und sehr häufige Wörter einbezogen. Die Diktate können auch als Rechtschreibgespräche gestaltet werden. Folgender Ablauf ist empfehlenswert: 1. Die Lehrkraft diktiert das Diktat und die Satzzeichen (Kommas, Punkte, Zeichen der wörtlichen Rede), die Kinder schreiben selbstständig auf. 2. D ie Kinder vergleichen ihre Diktate in Teamarbeit oder Kleingruppen und diskutieren unterschiedliche Schreibweisen. Diese Phase kann auch wegfallen. 3. Die Lehrkraft präsentiert das Diktat in korrekter Schreibweise an der Tafel. Die Kinder vergleichen die Rechtschreibung, markieren und korrigieren Fehler. 4. D er Diktattext wird besprochen. Fehler und schwierige Stellen werden aufgezeigt. Der Lösungsweg wird besprochen, indem die Strategien erläutert und Merkschreibungen benannt werden. Die Diktatvorschläge können individuell genutzt werden und sind bewusst kurz- gehalten, um häufigere kurze Übungsphasen zu ermöglichen. Rechtschriftliche Gesichtspunkte stehen gegenüber textlichen im Vordergrund, sodass die Wort- wahl ebenso wie die Satzstruktur bewusst einfach gehalten ist. Zu jedem Phänomen findet sich auf den Arbeitsblättern durch das Piktogramm der Hinweis auf die Diktatauf- gabe. Die Diktattexte können aber auch zu anderen Zeitpunkten eingesetzt werden. Texte schreiben und korrigieren Erfahrungsgemäß fällt es Kindern schwer, Fähigkeiten, die sie bei Leistungsüberprüfun- gen zu geübten Phänomenen zeigen, in komplexen Anforderungen, wie dem Schreiben von Texten, aufrechtzuerhalten. Das bedeutet, dass Kinder Wörter, die sie in Diktaten mü- helos korrekt schreiben können, in freien Texten häufig fehlerhaft schreiben. Es ist daher wichtig, eine Übertragung des Gelernten in komplexen Aufgabenformaten kontinuierlich und schrittweise zu üben. Dies kann zum einen durch Aufgaben erfolgen, bei denen die Kinder die Wörter in Sätze, Gedichte oder kurze Texte einbinden. Somit wird das geübte rechtschriftliche Phänomen zunächst in überschaubarer Form in einen Kontext gebracht. Komplexer ist die Anforderung, die beim Schreiben von Texten entsteht. Am Ende jedes Kapitels finden sich daher Schreibaufgaben, bei denen die Kinder unter Anwendung des geübten Wortmaterials selbstständig schreiben. Die Texte werden zunächst inhaltlich überarbeitet und präsentiert und anschließend nach ausgewählten rechtschriftlichen Schwerpunkten kontrolliert und korrigiert. Dabei soll einerseits das eingeführte Phänomen und andererseits auch bereits Geübtes (z. B. Funktionswörter) verbessert werden.
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