1500 Schreiben lernen
© Finken-Verlag · www.finken.de 5 Schreiben lernen Konzept Die Aufgaben beinhalten vielfältige Aneignungs- und Übungsformen . Es finden sich Verschriftungs- aufgaben durch Bildvorlagen ebenso wie Diktate. Darüber hinaus gibt es Anregungen zur eigenaktiven Auseinandersetzung mit Schriftnormen sowie selbstständige Schreibanlässe. Der Ordner ist in folgende Kapitel untergliedert: • grafomotorische Grundfertigkeiten aufbauen • die Schreibtabelle kennenlernen • phonologische Besonderheiten verinnerlichen • ausgewählte Funktionswörter schreiben können • Merkwörter zu besonderen Buchstaben und Buchstabenverbindungen erarbeiten Die Schreibtabelle Die Schreibtabelle wird für den Einstieg in das Schreibenlernen verwendet. Alle Laute (Phoneme) des Deutschen sind durch ein Beispielwort repräsentiert. Es ist notwendig, dass jedem Kind die zu- gehörigen Wörter der oft mehrdeutigen Bilder bekannt sind bzw. deren Bedeutung im Vorfeld geklärt wird. Das Beispielwort dient zur Festigung der häufigsten Korrespondenz zwischen dem Laut und dem Buchstaben bzw. der Buchstabengruppe. Auswahl der Laute Die Tabelle umfasst alle Laute des Deutschen. Da einige Laute nicht im Anlaut eines Wortes vorkom- men, beinhaltet die Schreibtabelle auch Beispielwörter, bei denen der zugehörige Laut dem Ende des Wortes entnommen werden muss (z. B. Ri ng ). Dadurch können Wörter wie <Schlange> oder <Eimer> von Anfang an richtig geschrieben werden. Auch der Vokal Schwa / e /, der am Ende von <Hase> ge- sprochen wird und nur in der unbetonten Silbe vorkommt, findet sich auf der Schreibtabelle. Schwa ist der häufigste Vokal des Deutschen und klingt weder wie ein langes /e:/ im Anlaut des Wortes <Esel> noch wie ein kurzes im Anlaut des Wortes <Ente>. Folgende Laute tauchen nicht im Anlaut auf: • der Schwa-Laut / e / (Endlaut von Bien e ) • der [ a ]-Laut (Endlaut von Eim er ) • das stimmlose /s/ (Endlaut von Ei s ) • der ich-Laut [ç] und der ach-Laut [x] (Endlaute von Mil ch und Bu ch ) • der / /- Laut (Endlaut von Ri ng ) • der /ks/-Laut (Endlaut von Fu chs ) Darüber hinaus werden einige Laute als Inlaute präsentiert: • das lange-i /i:/ (Inlaut von Ziege) • das kurze-ö /œ/ (Inlaut von Töpfe) • das kurze-ü /Y/ (Inlaut von Küche) Lange und kurze Vokale Die Schriftzeichen <a, e, o, u, ü, ö> stehen im Deutschen für einen jeweils lang und kurz gesproche- nen Vokal. Der Unterschied zwischen der lautlichen und der schriftlichen Ebene soll für die Kinder immer wieder transparent werden. Da die Unterscheidung der Vokallänge vielen Kindern schwer fällt, soll dies von Anfang an mit den Kindern explizit erarbeitet werden. Didaktisch ist eine natürliche Aussprache erforderlich. So ist etwa die Aussprache des langen Vokals <O> [o:] für <Ofen> von der des kurzen Vokals <O> [ c ] für <Ochse> zu unterscheiden. Eine Ausnahme bildet das <i>, da die Vokal- länge durch unterschiedliche Basisschriftzeichen deutlich wird. Das kurze-i wird als <i> geschrieben und das lange-i als <ie>. Deshalb wird auf der Schreibtabelle das lange-i durch das Wort <Z ie ge> repräsentiert.
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