1489 GEMEINSAM STARTEN Sprache erwerben und anwenden
© Finken-Verlag · www.finken.de Gemeinsam starten · Lesen und Schreiben 3 Konzept Sprache erwerben und anwenden Das gemeinsame Starten in die erste Klasse stellt hohe Anforderungen an Lehrer*innen (L.). Diese müssen – besonders für den sprachlichen Anfangsunterricht, um den es in diesem Band geht – sowohl die sehr unterschiedlichen individuellen Lernvoraussetzungen als auch die verbindlichen Kompetenzerwartungen der Bildungspläne im Blick behalten, wie sie in den Bereichen „Sprechen und Zuhören“ und „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ vorgegeben sind. Der Titel dieses Ordners „ Sprache erwerben und anwenden “ macht deutlich, dass sich der Prozess der Sprachbildung aktiv und anhand konkreter Lerneinheiten und Handlungszusammenhänge entwickeln sollte. Unter dem Aspekt „Sprache lernt man durch Sprechen“ bekommen die Lehrenden ein Material für den Unterricht in der Gesamtklasse an die Hand – unter besonderer Berücksichtigung einer vermutlich großen Gruppe spracharmer Kinder (sowohl deutscher als auch nicht-deutscher Muttersprache). Um an der Kommunikation innerhalb und außerhalb der Schule teilnehmen zu können, ist die Entwicklung der mündlichen Sprache das entscheidende Mittel und somit die Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und für soziale Integration. Damit dies angelegt und geübt werden kann, sind die Aufgaben und Übungen in diesem Band auf die mündliche Bearbeitung fokussiert. Konzept und Ziel Im Mittelpunkt aller Übungen steht die Entwicklung einer mündlichen Sprachhandelskompetenz. Mündliches Sprachhandeln erfordert – neben einem angemessenen Wortschatz – auch die Verwen dung grammatischer Strukturen, die in die mündlichen Aufgaben der Sprech- und Erzählanlässe einfließen und durch häufige Wiederholungen eingeübt werden. Das Ziel ist eine gut ausgeprägte Mündlichkeit. Anhand der Vorgaben in der Kompetenzübersicht (siehe Seite 14) können Sie die sprachliche Entwicklung Ihrer Schüler*innen beobachten, festhalten und für Elterngespräche und Berichte nutzen. Zur Gestaltung dieses überwiegend mündlichen Unterrichts bietet der Ordner zu den schulisch inter- essanten und wichtigen inhaltlichen Themen jeweils eine Kombination von „ Arbeitsblatt als Sprech anlass “ und der dazugehörigen „ Planungshilfe als Impulsgeber “ an. Beim Erzählen und szenischen Spielen, beim „aktiven“ Zuhören und der Beteiligung an Gesprächen machen die Schüler*innen (SuS) konkrete Spracherfahrungen, entwickeln verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten und leisten damit wichtige Beiträge zum Unterricht und zur eigenen Sprachentwicklung. Zur Entwicklung einer (Schul-) alltagsintegrierten Sprachbildung gehört es auch, Sprachförderung als durchgängige Aufgabe in allen Fächern zu berücksichtigen. Daher finden Sie kleine Projekte, die – unabhängig vom Deutschunterricht – im Schulalltag der Kinder eine Rolle spielen und Aspekte aus den Bereichen „Bewegung“, Sachunterricht, Musik oder Kunst aufgreifen. Das Kennenlernen und Vertiefen grammatischer Strukturen ergibt sich auf konkrete Weise durch die mündlichen Aufgaben der Sprech- und Erzählanlässe. Die ausführlichen Planungshilfen helfen auch Berufsanfänger*innen bzw. Lehrer*innen, die im Umgang mit spracharmen Kindern unerfahren sind, die Einheiten umzusetzen. Besondere Förderschwerpunkte • Wortschatz aufbauen und erweitern; Wörter aus den Themenwortschätzen sicher benennen • Wortschatz in einem Satzzusammenhang anwenden und Sätze aufbauen • Wörter auf ihre Bedeutung hin untersuchen und sprachliche Bausteine darin entdecken • sich aktiv mündlich an Gesprächen beteiligen und eigene Sätze und Meinungen formulieren • mit Partnern kommunizieren und Dialoge im szenischen Spiel entwickeln • Bilder und Situationen beschreiben; zu Bildergeschichten zusammenhängend erzählen • aktiv zuhören, Gehörtes mit eigenen Worten wiedergeben und dazu Stellung nehmen • Operatoren kennenlernen und die Bedeutung mit eigenen Worten erklären
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