1076 – Mit Fred durch das Jahr – Experimentieren im Kindergarten
6 © Finken-Verlag · www.finken.de Naturwissenschaftliche Bildung im Kindergarten Dabei hat es sich bewährt, ein paar Regeln einzuhalten. Vor allem, wenn die pädagogische Fachkraft noch nicht so viele Erfahrungen im Umgang mit naturwissenschaftlichen Expe- rimenten gesammelt hat, ist es hilfreich, nicht gleich situativ auf die Fragen der Kinder einzugehen, sondern Experimentierangebote vorzubereiten. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte, die beim Experimentieren berücksichtigt werden sollten, zusammen- gefasst. Vorüberlegungen Jede Einrichtung arbeitet nach einem anderen Konzept und hat unterschiedliche räumliche Gegebenheiten. Außerdem bringen die Kinder unterschiedliches Vorwissen mit und unter- scheiden sich in ihrer Konzentrationsfähigkeit und ihrem Beobachtungsvermögen. Daher gibt es auch keinen generellen Königsweg, der allein beschritten werden kann. Die folgenden Hinweise beruhen auf vielen Jahren an Erfahrung und haben sich in all der Zeit in der Kindergartenpraxis gut bewährt. Wann? Die richtige Zeit für das Experimentieren Die Experimentiereinheiten sollten im Rahmen der auch sonst an Vormittagen üblichen Angebote durchgeführt werden. Die Teilnahme sollte stets freiwillig sein. Es spricht sich schnell herum, wie viel Spaß es macht, mit Fred die Umwelt zu entdecken, sodass die Kinder ohnehin freiwillig teilnehmen möchten. Wo? Der richtige Raum für das Experimentieren Wenn möglich, sollten die Experimente nicht im Gruppenraum, sondern in einem separa- ten Raum durchgeführt werden. Der Gruppenraum mit allen anderen Kindern ist nicht so ideal, da die teilnehmenden Kinder Ruhe benötigen, um sich konzentrieren zu können. Zudem wird mit dem Wechsel in einen anderen Raum signalisiert, dass es sich um etwas Besonderes handelt – und das ist Fred mit seinen neugierigen Fragen ja auch! Wie oft? Die richtige Anzahl an Experimentiereinheiten Ein Experiment pro Experimentiertag ist für Kinder in der Regel genug. Es hat sich bewährt, pro Woche einmal an einem festen Wochentag morgens eine Experimentierein- heit durchzuführen und während der Woche ab und an das Thema noch einmal aufzugrei- fen. Aufgegriffen werden kann das Thema beispielsweise durch einen Forschertisch, an dem die Kinder das Experiment wiederholen können. Es bietet sich auch an, die Kinder aufzufordern, nach dem Experiment zu zeichnen, was sie beobachtet haben. Es ist über- raschend, was die Kinder alles wahrnehmen und assoziieren. Auch die Anregung, das Experiment noch einmal zu Hause durchzuführen, bietet sich an und findet bei den Eltern oft großen Anklang. Wie viele Kinder? Die richtige Kinderanzahl beim Experimentieren Es sollten nicht mehr als sechs Kinder (im Alter ab etwa fünf Jahren) teilnehmen. Natürlich gibt es Kinder, die schon mit vier Jahren kausale Zusammenhänge, die für die Deutung erforderlich sind, gut verstehen. In der Regel sind die Experimentiereinheiten jedoch besonders gut für Vorschulkinder geeignet.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODYxNDcw