1045 Finki, ich & wir – Alltagsintegrierte Sprachförderung und Inklusion

Alltagsintegrierte Sprachförderung und Inklusion

Finki, ich & wir ∙ Alltagsintegrierte Sprachförderung und Inklusion komplett Best.-Nr. 1045 Finki, ich & wir ∙ Alltagsintegrierte Sprachförderung und Inklusion Handbuch Best.-Nr. 1045-1514 Autorin: Prof. Dr. Claudia M. Ueffing Illustrationen: Marlit Peikert Redaktion: Julia Hiller Herstellung: Christina Kupka Satz: Ünsal Özbakir Umschlaggestaltung: Ünsal Özbakir © 2017 Finken-Verlag GmbH, Oberursel Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Das komplette Materialpaket Finki, ich & wir besteht aus • einem Ordner mit Handbuch und vier Themenbüchern, • einer Pappbox mit 224 Bildkarten und Register, • einer Sammelmappe mit vier Postern (DIN A1) und vier Erzählbildern (zweifach, DIN A3), • einer Handpuppe Finki.

Handbuch für Fachkräfte und FortbildnerInnen Theoretische Bezüge und Grundlagen professionellen Handelns von Prof. Dr. Claudia M. Ueffing illustriert von Marlit Peikert Alltagsintegrierte Sprachförderung und Inklusion

Inhaltsverzeichnis Vorwort................................................................................................... 3 Kurzer Überblick über Grundlagen und ....................................... 4 Aufbau von „Finki, ich & wir“ Die Zielgruppen von „Finki, ich & wir“. ......................................... 9 Die Bedeutung der Sprachförderung ........................................... 9 Das Kind und sein Spracherwerb Kinder lernen Sprache ungesteuert Die alltagsintegrierte Sprachförderung und Immersion Zwei Aspekte der Kommunikation – Inhalt und Beziehung Phasen kindlicher Sprachentwicklung Literacy-Kompetenzentwicklung Inklusive Sprachförderung ............................................................ 19 Besonderheiten der Sprachentwicklung ................................... 20 Mehrsprachigkeit – zwei ist mehr als eins plus eins! . ........... 21 „Finki, ich & wir“ – ein Sprachförderkonzept ........................... 23 Die Rolle der Fachkraft ................................................................... 24 Das sprachanregende Handeln der Fachkraft . ....................... 27 Das Wohlbefinden der Kinder Die Sprachförderung durch die Fachkraft im Alltag der Kita Die Sprachstandserfassung Die Aspekte von Sprache (Lautbildung, Phonologie, Grammatik, Satzbau) Die Literacy-Förderung Der Umgang mit Mehrsprachigkeit Medienerziehung Das Kind, sein Spracherwerb, die Gruppe und die Eltern Planung und Umgang mit den Materialien . .............................. 37 Glossar ................................................................................................ 39 Literatur zur Vertiefung . ................................................................. 42 2 © Finken-Verlag · www.finken.de

Vorwort: Finki im Interview mit Verleger Holger Krick Hallo Finki, schön dass du da bist, ich freue mich über das Gespräch! Durch unsere langjährige Erfahrung im Bereich Sprachförderung wissen wir um die Bedeutung einer alltagsintegrierten Sprachförderung im vorschulischen Bereich. Die Idee entstand durch den regelmäßigen Austausch mit Experten aus der Praxis. Das konkrete Konzept zu „Finki, ich & wir“ entwickelte der Verlag dann im engen Austausch mit Frau Prof. Dr. Ueffing von der Hochschule für angewandte Wissenschaften München. Hallo Herr Krick! Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Gespräch nehmen. Als eine der Hauptfiguren von „Finki, ich & wir“ interessiere ich mich natürlich sehr für die Hintergründe und die Entstehung des Produkts. Als Erstes möchte ich deshalb gerne wissen, wie die Idee zu „Finki, ich & wir“ entstanden ist. Besonders wichtig war uns, dass „Finki, ich & wir“ im Kita-Alltag einfach angewendet werden kann und nicht als eine Art „verbindliches Programm“ aufgebaut ist. Außerdem haben wir Wert darauf gelegt, dass das Kind im Mittelpunkt des Produkts steht. Auch ein hoher Bildanteil, in Form von Postern und Bildkarten, war uns wichtig, denn Bilder im Allgemeinen und detailreiche Wimmelbilder im Speziellen sind ja sehr sprachanregend. Die Inhalte orientieren sich eng an der kindlichen Lebenswelt und den kindlichen Interessen. Es gibt diese vier Themen: Ich gehe in die Kita - Wir turnen und kochen - Wir entdecken die Natur und die Tiere - Bald bin ich ein Schulkind. Wir konnten ein Team von sieben Autorinnen gewinnen, die alle Praxiserfahrung mit Kindern im Elementarbereich haben und zum Teil selbst in einer Kita tätig sind. Sie konnten die Interessen der Kinder sehr gut einschätzen. Als die Themen feststanden, machten sich die Autorinnen ans Schreiben – und Frau Peikert, die Illustratorin, ans Zeichnen. (lacht) Ja, das finde ich auch, Finki! Neben Frau Peikert, Frau Prof. Dr. Ueffing und den Autorinnen gilt mein Dank natürlich allen Personen, die an diesem Projekt beteiligt waren. So ein Projekt kann man nur gemeinsam schaffen! Und vielen Dank natürlich auch an dich, Finki, du machst die Geschichten und Bilder lebendig! Was war Ihnen bei der Umsetzung des Konzepts wichtig? Ja, das stimmt. Um welche Themen geht es denn bei „Finki, ich & wir“? Tschüss, Finki! Bis bald und viel Spaß beim „Überfliegen“ von „Finki, ich & wir“! Jetzt bin ich aber sehr gespannt und schaue gleich mal rein! Tschüss, Herr Krick! Ich finde ja, dass mich die Illustratorin sehr gut getroffen hat! Woher wissen Sie denn so genau, welche Themen die Kinder interessieren? Wen haben Sie gefragt? © Finken-Verlag · www.finken.de 3

Kurzer Überblick über Grundlagen und Aufbau von „Finki, ich & wir“ Diesem Konzept zur Sprachförderung von Kindern im Elementarbereich liegt die Annahme zugrunde, dass jedes Kind seine Sprache konstruiert und eigenständig erwirbt. Dabei bildet der Kontakt zu anderen Menschen als Sprachmodelle und die Einbettung in eine natürliche Lernumgebung – die Lebenswelt des Kindes – die zentrale Rolle. Wir gehen folglich von einem sozialkonstruktivistischen Ansatz aus. Das hier vorliegende Sprachförderkonzept grenzt sich demnach von vorgefertigten und starren Programmen ab, da deren Wirksamkeit fraglich ist. Vielmehr unterstützt „Finki, ich & wir“ Fachkräfte in Kitas, eine sprachanregende Umgebung und eine Vielzahl von Sprechanlässen zu schaffen. In natürlichen Situationen hat das Kind daher viele Möglichkeiten, sich zu äußern und so seine Sprache zu entwickeln. Die Materialien von „Finki, ich & wir“ sind so angelegt, dass sie die individuelle Entwicklung des Kindes bei seinem Spracherwerb stets berücksichtigen. Die Themenvorschläge, Ideen und Vorlagen können alle situativ und alltagsintegriert den Entwicklungsschritten des Kindes oder der Kindergruppe entsprechend eingesetzt werden. Die einzelnen Bausteine ergänzen sich und sind miteinander verzahnt. So finden Sie zum ersten Thema sehr grundlegende Begriffe, die das Kind erlernen sollte, um sich in seiner Alltagswelt zurechtzufinden und über seine Grundbedürfnisse zu kommunizieren. Die wesentlichsten Gegenstände des Kita-Alltags sind Inhalt. Bei den weiteren Themen liegt der Fokus ebenfalls auf der Lebenswelt des Kindes, geht aber über seinen unmittelbaren Alltag hinaus. Unter dem Thema „Bald bin ich ein Schulkind“ werden Sie einen noch differenzierteren Wortschatz finden und zugleich den Übergang von der Kita in die Schule gestalten können. So bauen die Inhalte und auch der Wortschatz aufeinander auf. Alle vier Themen „Ich gehe in die Kita“, „Wir turnen und kochen“, „Wir entdecken die Natur und die Tiere“ sowie „Bald bin ich ein Schulkind“ sind kindzentriert und so gewählt, dass sie sich gut in die Themenstellungen Ihrer Kita einfügen, aber auch die Grundlage für Projekte, Rahmen- oder Jahresthemen bilden können. Zu jedem Thema finden Sie ein Themenbuch in dem Ordner, welches vielfältige Ideen zur alltagsintegrierten Sprachförderung bietet. Die zentrale Rolle im Sprachförderkonzept spielt die Handpuppe Finki. Finki ist der Protagonist in allen Geschichten, in den Postern und Erzählbildern und in den Vorschlägen zur Sprachförderung. Wenn Finki kommt, wissen die Kinder, dass es spannend wird, etwas Neues entdeckt wird und zur Sprache kommt. Er ist Freund der Kinder, ständiger Begleiter, muss selbst noch die Sprache lerGrundlagen und Aufbau von „Finki, ich & wir“ Themenbücher Handpuppe Finki 4 © Finken-Verlag · www.finken.de

nen, denn er spricht anfangs nur „Zwitscherisch“. Zudem kann Finki in verschiedene Rollen schlüpfen – vom schüchternen Kind bis zum Clown. Zu jedem der vier Themen gibt es ein Poster und Erzählbilder, die als Einstiegsmedium dienen. Hiermit haben Sie die Möglichkeit, eine sprachanregende Atmosphäre innerhalb des Gruppen- oder Funktionsraums zu schaffen. Die Kinder sehen das Poster (oder das kleinformatigere Erzählbild) und sprechen darüber. Sie erkennen Gegenstände wieder und benennen sie. Darüber hinaus können Sie mittels des Posters/Erzählbilds gezielte Beschäftigungen mit den Kindern planen, deren Inhalt eine gemeinsame Entdeckungsreise durch das Bild sein kann. Es können aber auch kleine Geschichten entstehen, die Sie den Kindern anlässlich des Posters erzählen. Oder die Kinder nehmen das Poster/das Erzählbild zum Anlass, eigene Erlebnisse zu berichten, zum Beispiel über den ersten Kita-Tag, den Geburtstag oder die Schulerlebnisse eines älteren Geschwisterkindes. Hier sind Ihrer Fantasie und Ihrem Gestaltungsspielraum keine Grenzen gesetzt. Zur Erarbeitung des Wortschatzes, zur Vertiefung oder zur Wiederholung des Gelernten dient die Bildkartenbox. Die Bildkarten und die Ereignisbilder eignen sich zur Einzelförderung und zur Förderung in der Kleingruppe, um Begriffe aus der Lebenswelt der Kinder spielerisch und zugleich gezielt zu wiederholen und zu üben. Insbesondere für die jüngeren Kinder der Gruppe sind die Bildkarten sehr gut geeignet. Jede Bildkarte zeigt ein klar zu erkennendes Motiv, das auf ruhigem Grund steht und daher gerade für Zwei- bis Dreijährige leicht zu erfassen ist, zudem sind die Karten aus robustem Material gefertigt. Aus den einzelnen Wörtern der Bildkarten lassen sich darüber hinaus auch kleine Geschichten entwickeln und so eine Reihenfolge von Handlungen, Grammatik und Satzbau erarbeiten, was vor allem die älteren Kinder der Gruppe anspricht. Alle Bildkarten haben eine Bildbezeichnung (Nomen mit Artikeln, Verben im Infinitiv). Um auch Kinder mit einer anderen Erstsprache als Deutsch anzusprechen, können Sie die Begriffe zusätzlich zum Beispiel auf Kreppband schreiben und auf die Bildkarte kleben. Das ist nicht nur für mehrsprachige Kinder spannend, sondern auch für einsprachig aufwachsende Kinder, die so spielerisch an weitere Sprachen und ggf. Schriftbilder herangeführt werden. Außerdem haben Sie auf www.finken.de/1045 die Möglichkeit, den gesamten Wortschatz der Bildkarten (in deutscher Sprache) herunterzuladen. Poster und Erzählbilder Bildkarten Mehrsprachigkeit © Finken-Verlag · www.finken.de 5

Aus den Kopiervorlagen in den jeweiligen Themenbüchern können Sie mit den Kindern verschiedenste Spiele basteln, wie zum Beispiel ein Bilder-Memo. Sie können – falls gewünscht – Portfolios erstellen oder auch mit jedem Kind sein eigenes kleines Wortschatz- oder Sprachtagebuch entwickeln. Auch hierfür sind die Materialien sehr vielfältig angelegt, um Ihnen die Möglichkeit zu geben, auf die Situation in Ihrer Kita und auf den Entwicklungsstand jedes einzelnen Kindes einzugehen. Sie haben auch die Möglichkeit, mittels der Materialien die Eltern enger in die gezielte Förderung ihrer Kinder einzubinden, indem Sie zum Beispiel Material ausleihen oder anregen, ein Bilder-Memo zu Hause mit dem Kind zu basteln. Jedes Themenbuch beinhaltet zudem drei Vorlesegeschichten, denn Literacy-Erziehung ist eine Kernaufgabe von Kindertageseinrichtungen. So können Sie die Kinder animieren, zuzuhören und Gehörtes zu verstehen und damit Metakognition beim Kind fördern. Die Geschichten bieten die Grundlage für das dialogische Lesen, welches das Kind animiert, zu sprechen, eigene Gedanken zu entwickeln und auszudrücken. Dies könnte die Kinder aber auch anregen, auf eine Fantasiereise zu gehen und eigene Erzählungen zu erfinden. Darüber hinaus erhalten Sie ein Handbuch für Fachkräfte und FortbildnerInnen. Dieses beinhaltet eine Einführung in die theoretischen Grundlagen der Sprachförderung, Hinweise für eine gute Praxis und Literaturhinweise zur Vertiefung Ihrer theoretischen Kenntnisse. Sie dient dazu, Ihre Konzeption fachlich zu untermauern und unterstützt Sie und das Team argumentativ, zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit Eltern sowie bei der Konsensfindung und Qualitätssicherung. Kinder haben große Freude daran, Personen in Bildern und Geschichten wiederzuentdecken und wiederzuerkennen. Daher gibt es in „Finki, ich & wir“ einen festen Protagonistenkreis, der aus Kita-Kindern verschiedenen Alters und aus Kita-Fachkräften besteht. Die Protagonisten haben Wiedererkennungswert, motivieren und bieten den Kindern Identifikationsmöglichkeiten (s. S. 8). Spielerisches Lernen Handbuch Fester Protagonistenkreis 6 © Finken-Verlag · www.finken.de

Alltagsintegrierte Sprachförderung und Inklusion Ich gehe in die Kita · Wir turnen und kochen Wir entdecken die Natur und die Tiere · Bald bin ich ein Schulkind Der Ordner dient zur Aufbewahrung des Handbuchs und der vier Themenbücher. Jedes Themenbuch beinhaltet Vorlesegeschichten, kreative Ideen, Medienangebote, Wortlisten und Kopiervorlagen. Die Sammelmappe dient zur Aufbewahrung der Poster und Erzählbilder. Die Erzählbilder DIN A3 eignen sich für das Betrachten in der Kleingruppe oder mit einzelnen Kindern. Die 224 Bildkarten befinden sich in einer Pappbox mit Register und bieten zahlreiche Such- und Gesprächsanlässe. Das Handbuch für Fachkräfte und Fortbildnerinnen beinhaltet theoretische Bezüge und Grundlagen professionellen Handelns. Die Poster DIN A1 eignen sich für den Einsatz in größeren Gruppen und können auch im Gruppenraum aufgehängt werden. Finki ist Freund der Kinder und ständiger Begleiter; er ist Protagonist in den Vorlesegeschichten, den Postern und Erzählbildern. © Finken-Verlag · www.finken.de 7

Lala Emma Ayla Mia Anna Semra Lilli Jan Juliane Paul Mateo Alexander Finki Markus Jara Zeki Max Sarah Lim Viktor Leon Janet Daniel Suna Fester Protagonistenkreis 8 © Finken-Verlag · www.finken.de

Die Zielgruppen von „Finki, ich & wir“ Sie als Fachkräfte sind diejenigen, die mit diesem Konzept und dessen Materialien angesprochen werden sollen, Ihren Alltag in den Kitas sprachanregend zu gestalten. Das Konzept eröffnet Ihnen eine kindorientierte, individuelle und didaktisch gute Handlungsunterstützung. Als Zielgruppe wird vornehmlich an Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren gedacht, und zwar unabhängig von dem jeweiligen Sprachstand der Kinder. Besonderheiten der (Sprach-)Entwicklung oder auch das Thema der Mehrsprachigkeit werden ebenfalls behandelt. Das Material spricht alle Kinder an! Zudem ist es möglich, dass FortbildnerInnen von Kita-Teams und einzelnen Fachkräften das Material für die Professionalisierung nutzen, denn von der Performanz der Fachkräfte hängt die Qualität in Kitas ab. Hierzu kann vor allem auch das hier vorliegende Handbuch einen Beitrag leisten. Die Bedeutung der Sprachförderung Die Bedeutung der Sprachförderung im frühen Kindesalter ist seit dem Pisa-Schock mit der Veröffentlichung der Ergebnisse im Jahr 2001 unstrittig. Eine hohe Sprachkompetenz bildet die Grundlage für gute Bildungschancen und einen erfolgreichen Verlauf des lebenslangen Lernens und des beruflichen Erfolgs. Die OECD spricht sogar von dem höchsten „return of investment“, wenn in die frühkindliche Bildung und dort in die Sprachförderung der Kinder investiert wird. Entsprechend wurde in Deutschland in den vergangenen Jahren, sowohl auf Länder- als auch auf Bundesebene, die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte erheblich geprüft und weiterentwickelt. Neue Lehrpläne der Bundesländer, der Rahmenlehrplan der KMK, Projekte wie Sprachkitas, „Frühe Chancen“ und die Weiterbildungsinitiative Frühförderung (WIFF) zeugen davon. Bei all diesen guten Ansätzen bleibt es weiterhin ausgewiesenes Ziel, die Sprachförderung auf hohem Niveau in alle Kitas zu tragen, dieses zu halten und jedes Kind zu fördern. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein ökologisches Modell mit mehreren Ebenen in Betracht zu ziehen, das nicht nur die politische Ebene und die der Aus- und Weiterbildung einbezieht, sondern auch die Träger, die Kitas (mit ihren Fachkräften) und die Eltern/Bezugspersonen. Zugleich stellt das Modell die Kinder ins Zentrum des pädagogischen Auftrags. Fachkräfte Kinder FortbildnerInnen Bedeutung der Sprachförderung Kind, Kita & Gesellschaft © Finken-Verlag · www.finken.de 9

Wir turnen und kochen Themenbuch

Finki, ich & wir ∙ Alltagsintegrierte Sprachförderung und Inklusion komplett Best.-Nr. 1045 Finki, ich & wir ∙ Alltagsintegrierte Sprachförderung und Inklusion Themenbuch · Wir turnen und kochen Best.-Nr. 1045-1516 Autorin: Daniela Kiem Vorlesegeschichten: Luise Holthausen Medienangebote: Dr. Maren Risch Illustrationen: Marlit Peikert Redaktion: Julia Hiller Herstellung: Christina Kupka Satz: Ünsal Özbakir Umschlaggestaltung: Ünsal Özbakir © 2017 Finken-Verlag GmbH, Oberursel Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Das komplette Materialpaket Finki, ich & wir besteht aus • einem Ordner mit Handbuch und vier Themenbüchern, • einer Pappbox mit 224 Bildkarten und Register, • einer Sammelmappe mit vier Postern (DIN A1) und vier Erzählbildern (zweifach, DIN A3), • einer Handpuppe Finki.

Wir turnen und kochen Themenbuch mit Vorlesegeschichten ∙ kreativen Ideen Medienangeboten ∙ Wortlisten Kopiervorlagen

Inhaltsverzeichnis „Wir turnen und kochen“ – Kurzer Überblick ............................. 4 Vorlesegeschichten ........................................................................... 5 Die Geschichten zum Thema „Wir turnen und kochen“ . ......... 5 Was ist nur mit Finki los? .............................................................. 6 Das Kletterpurzelbaummattenspiel ............................................ 7 Alles so lecker! ................................................................................ 8 Kreative Ideen zum Thema „Wir turnen und kochen“ ........... 10 Allgemeine Tipps zur Arbeit mit der Handpuppe Finki . ......... 10 Wir kochen und backen gemeinsam .......................................... 11 Lebensmittel mit allen Sinnen erkunden .................................. 12 Wir basteln eine Ernährungsampel ............................................. 14 „Heute bin ich ...“ – Wir basteln eine Gefühle-Uhr .................. 15 Das bin ich! – Wir malen uns selbst .......................................... 16 Das sind wir! – Unsere Kita-Gruppe . ........................................ 18 Finki, Finki, wie sollen wir zu dir kommen? – Ein Bewegungsspiel ..................................................................... 18 Aufgepasst! – Ein Reaktionsspiel . ............................................. 19 Was zeige ich? – Ein Bewegungsspiel ...................................... 20 Strohhalm-Saugen ....................................................................... 21 Medienangebote zum Thema „Wir turnen und kochen“ .. . . . . . 22 Mit Fotos an Regeln erinnern ..................................................... 22 Details fotografieren – Das „Was ist was“ der Lebensmittel! ........................................ 23 Wir gestalten einen Rezepteordner – Obstsalatrezept ........... 24 Zuhause schmeckt es am besten – Familienrezepte ............................................................................. 24 Versuchsdokumentation: Kresse wachsen lassen . ................ 26 Wortliste zu den Bildkarten ........................................................... 28 Nomenkarten Verbenkarten Adjektivkarten 2 © Finken-Verlag · www.finken.de

Tipps zur Spracharbeit mit dem Poster und Erzählbild .. . . . . . . 29 Sprachanregungen . ..................................................................... 29 Die Finki-Lupe ............................................................................... 30 Tipps zur Spracharbeit mit den Bildkarten ............................... 31 Motive der Bildkarten im Poster wiederfinden ........................ 31 Bildkarten thematisch ordnen – Kategorien bilden . ............... 31 Eine selbst erfundene (Spaß-)Geschichte erzählen ................ 32 Was passt nicht? .......................................................................... 32 Bildkarten pantomimisch darstellen .......................................... 32 Koffer packen ................................................................................ 32 Anlaut-Boxen füllen ...................................................................... 32 Wörter wiedererkennen ............................................................... 33 Der Bildkarten-Würfel .................................................................. 33 Einzahl – Mehrzahl ....................................................................... 33 Artikel bestimmen ........................................................................ 33 Reimwörter finden ........................................................................ 33 Silben klatsche . ............................................................................ 34 Anregungen für das Einbeziehen der Eltern . ........................... 35 Infos zu den Kopiervorlagen ......................................................... 38 Finde die zehn Unterschiede ...................................................... 38 Wo ist Finki? .................................................................................. 38 Domino-Spiel: Mein Körper ........................................................ 39 Folge den Linien: Was gehört zusammen? .............................. 39 Obst- und Gemüsesorten erkennen und zählen ..................... 39 Mehr oder weniger? ..................................................................... 39 Bastelvorlage Gefühle-Uhr . ........................................................ 40 Was passt nicht in die Reihe? .................................................... 40 Kopiervorlagen ................................................................................... 41 Literaturverzeichnis ......................................................................... 52 © Finken-Verlag · www.finken.de 3

„Wir turnen und kochen“ – Kurzer Überblick Bewegung und Ernährung – zwei wesentliche Begriffe, die sich doch gesammelt auf den großen Bereich der Gesundheit zurückführen lassen. Ein Thema, das uns alle angeht und von Beginn an Grundlage unseres Denkens und Handelns sein sollte – gerade auch im Hinblick auf die kindliche Entwicklung. Die Antwort auf die Frage, wie Gesundheit mit Sprache zusammenhängt, ergibt sich dadurch fast von selbst: Für ein alltagsintegriertes und ganzheitliches Sprachförderkonzept, stellen Bewegung und Ernährung Themen dar, die für Kinder so zentral, so alltags- und lebensnah sind, dass sie vielfältige Sprach- und Sprechanlässe bieten. Das diesem Themenbuch zugrundeliegende Verständnis von Gesundheit umfasst neben dem körperlichen Wohlbefinden auch das geistige und soziale. So stellt die Fähigkeit, seine Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken zu können, eine wesentliche Voraussetzung zur Selbstständigkeit bzw. Eigentätigkeit des Kindes dar. Weiter fallen unter den sozialen Aspekt Themen – wie der Umgang mit anderen, Freundschaft, Familie – die gerade auch im Hinblick auf die Persönlichkeitsbildung von zentraler Bedeutung sind und wunderbare Gesprächsanlässe bieten. Letztendlich bringt auch der menschliche Körper selbst einen großen Wortschatz mit sich, der im Bereich der Sprachförderung ganz vielfältig behandelt werden kann. Kinder entdecken die Welt über Bewegung und über Sprache. Bewegungsaktivitäten erleichtern das Lernen und regen zu sprachlichen Äußerungen an. Sprachförderung braucht sozusagen Bewegung (vgl. Zimmer 2013, S.12). Diesem Ansatz folgend, finden Sie im vorliegenden Themenbuch einige Spielideen und Anregungen, mit denen Sie den bewegungsorientierten Sprachlernprozess bei Kindern fördern können. Gerade in Zeiten längerer und intensiver Betreuung spielt das Thema gesunde Ernährung in Kitas eine bedeutende Rolle. Essen und Trinken gehören fest zum Alltag eines jeden Kita-Kindes und so bieten nicht nur die verschiedenen Essenssituationen (gemeinsames Frühstück, Mittagessen usw.) eine Vielzahl von Gesprächsanlässen. Auch durch spielerisches, sinnliches Erkunden und Erfahren von Lebensmitteln oder beim gemeinsamen Backen/Kochen lässt sich der Wortschatz der Kinder erweitern und vertiefen. Folglich stellen diese Themen die optimale Ausgangslage für die Förderung der Sprachentwicklung dar. Mit den nachfolgenden Geschichten, Spielvorschlägen und Kopiervorlagen sollen dafür hilfreiche und anregende Impulse gegeben werden. 4 © Finken-Verlag · www.finken.de

Vorlesegeschichten Gemeinsam Geschichten zuzuhören, darüber ins Gespräch zu kommen und eigene Vermutungen über den weiteren Verlauf anzustellen, sind wichtige Bausteine des Spracherwerbs und der Literacy-Erziehung. Durch die Geschichten werden die Kinder ermuntert, über eigene Erlebnisse zu berichten oder vielleicht selbst eine eigene Geschichte zu erfinden. Aus der Vorleseinteraktion heraus werden immer wieder Situationen entstehen, bei denen Sie auch die Handpuppe Finki ins Gespräch einbeziehen können. Zu den Vorlesegeschichten können die Kinder auch Bilder malen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Zu jeder Geschichte finden sich Elemente im Poster/Erzählbild wieder, die im Gespräch mit den Kindern aufgegriffen werden können. Vorlesegeschichten und Poster/Erzählbild sind gleichermaßen geignet, den Einstieg in ein neues Thema zu bilden. Die Geschichten zum Thema „Wir turnen und kochen“ • Was ist nur mit Finki los? Vorfreude – es eilig haben – sich wehtun – sich Sorgen machen – trösten und füreinander da sein – ein Geheimnis verraten – sich wieder gut fühlen • Das Kletterpurzelbaummattenspiel Turnen und klettern – Sozialverhalten – gemeinsam Kompromisse finden – ein Spiel erfinden – zusammen spielen – sich gegenseitig motivieren – sich gemeinsam freuen • Alles so lecker! Kochtag in der Kita – ungeduldig sein – Hunger haben – gemeinsam Essen zubereiten – Obst und Gemüse schneiden – naschen – satt sein Zur Arbeit mit den Vorlesegeschichten, Literacy-Erziehung Die Geschichten zum Thema „Wir turnen und kochen“ © Finken-Verlag · www.finken.de 5

Was ist nur mit Finki los? Heute ist ein ganz besonderer Tag in der Kita. Heute wird geturnt und zusammen gekocht und Finki weiß gar nicht, worauf er sich mehr freut. Pfeilschnell saust er am Morgen zur Kita. Mateo sitzt gerade in der Garderobe und zieht seine Jacke aus, als Finki zur Tür hereinflitzt. „Hallo, Superflieger“, begrüßt Mateo ihn. Aber Finki hat es so eilig, dass er nicht mal antworten kann. Mateo zieht in aller Ruhe seine Hausschuhe an. Auf einmal hört er ein Poltern ganz in der Nähe und als er hinschaut, sieht er, dass Finki gleich neben der Tür vom Gruppenraum auf dem Bauch liegt. Er läuft zu ihm. „Was ist los?“ „Ich glaube, ich will heute nicht turnen“, sagt Finki kläglich. „Dann hilfst du eben nachher beim Kochen“, schlägt Mateo vor. Aber Finki will auch nicht kochen. Er will nichts spielen. Er will sich kein Buch anschauen. Er will keine CD hören. Er will überhaupt nichts. Mateo wird ganz aufgeregt. Was ist nur auf einmal mit Finki los? „Ich glaube, Finki ist krank“, erzählt er Juliane. „Er will nicht mal mehr fliegen!“ Sofort geht Juliane zu Finki und fragt besorgt: „Finki, was ist mit dir? Fühlst du dich nicht gut?“ „Nein“, antwortet Finki matt. „Vielleicht hast du Fieber?“ Juliane fühlt seine Stirn. „Aber du fühlst dich gar nicht heiß an. Tut dir denn der Kopf weh?“ Finki nickt. „Und tut dir auch der Bauch weh?“ Wieder nickt Finki. „Tut dir das Bein weh?“, fragt Juliane weiter. „Das Knie? Die Schulter? Der Fuß?“ Bei jeder Frage nickt Finki. „Und die Zehen tun mir auch weh. Alles tut mir weh“, klagt er. Mateo denkt an das Gepolter, das er vorhin gehört hat. Und plötzlich ahnt er etwas. Er fragt Finki: „Hast du dir vorhin beim Reinkommen wehgetan?“ Finki druckst ein bisschen herum. „Ich bin gegen den Türrahmen geflogen“, sagt er schließlich. Das wollte er eigentlich gar nicht zugeben. Er ist doch der Superflieger! Aber Juliane sagt: „Armer Finki“, nimmt ihn in den Arm und streicht ihm tröstend über die Federn. Da ist Finki doch froh, dass er es erzählt hat. Vom Trösten geht es ihm nämlich gleich viel besser. Vorsichtig dreht er den Kopf. Tatsächlich, der tut gar nicht mehr weh. Er spannt den Bauch an. 6 © Finken-Verlag · www.finken.de

Nein, der tut auch nicht mehr weh. Er streckt die Beine. Er beugt das Knie. Er zuckt mit den Schultern. Er wackelt mit den Zehen. Ihm tut überhaupt nichts mehr weh! Schnell springt er auf und schlägt mit den Flügeln. Juliane lächelt ihn an. „Alles wieder in Ordnung, Finki?“ „Ja!“ Finki ist glücklich. „Jetzt kann ich doch turnen und kochen.“ Und schon saust er davon. Fast so schnell wie vorhin. Aber nur fast. Das Kletterpurzelbaummattenspiel Heute geht Semra mit den Kindern in den Turnraum. Sarah freut sich. Im Turnraum kann man sich immer so toll austoben. Die Kinder ziehen Turnschuhe oder Gymnastikschuhe an. Danach dürfen sie erstmal frei spielen. „Kommt, wir klettern an der Sprossenwand“, schlägt Sarah ihren Freunden Lim und Suna vor. Aber dazu haben Lim und Suna keine Lust. „Nein, lasst uns lieber an der Kletterwand klettern“, sagt Suna. Aber dazu haben Sarah und Lim keine Lust. „Nein, lasst uns lieber auf der Matte turnen“, sagt Lim. Aber dazu haben Sarah und Suna keine Lust. Und was machen sie nun? Alleine an der Sprossenwand klettern, alleine an der Kletterwand klettern, alleine auf der Matte turnen, das macht ja alles keinen Spaß. Finki kommt zu ihnen herübergeflogen. „Habt ihr schon gesehen, was ich für einen tollen Purzelbaum kann?“, fragt er strahlend und führt es ihnen gleich vor. „Und ihr, was macht ihr so? Warum steht ihr hier herum?“ „Ich will an der Sprossenwand klettern“, sagt Sarah. Gleichzeitig sagt Suna: „Ich will an der Kletterwand klettern.“ Lim meint: „Ich will auf der Matte turnen.“ „Und warum macht ihr das dann nicht?“, will Finki wissen. „Weil es allein viel zu langweilig ist“, antworten die drei im Chor. „Dann macht es doch zusammen“, meint Finki. „Wie denn?“, fragt Sarah. Wenn die eine an der Sprossenwand, die andere aber an der Kletterwand klettern und der dritte auf der Matte turnen will, dann kann man das doch nicht zusammen machen oder? Aber Finki ist da ganz anderer Meinung: „Das ist ganz einfach. Wir machen zusammen das Kletterpurzelbaummattenspiel!“ © Finken-Verlag · www.finken.de 7

Die anderen schauen ihn verwundert an. Kletterpurzelbaummattenspiel? Was soll das denn sein? Davon haben sie ja noch nie gehört. Finki zeigt es ihnen. Er klettert die Sprossenwand hinauf und zieht sich zur Kletterwand hinüber. „Mir nach, Sarah“, ruft er. Während Sarah hinter ihm her die Sprossenwand hochklettert, klettert Finki die Kletterwand wieder hinunter. Anschließend macht er einen Purzelbaum und springt dann auf die Matte. Inzwischen hat Lim begonnen, die Sprossenwand hochzuklettern. Kaum ist er oben angekommen, ist Sarah auch die Kletterwand hinuntergeklettert. Sie macht einen Purzelbaum und springt auf die Matte. Und auch Suna klettert jetzt die Sprossenwand hoch und zieht sich an die Kletterwand hinüber. Aber das ist noch nicht alles. Anna hat gesehen, was die vier zusammen machen. Sie beginnt, zu ihrem Spiel auf eine kleine Trommel zu schlagen. Im Takt klettert Finki das zweite Mal die Sprossenwand hinauf. Als Sarah ihm hinterherklettert, muss sie die ganze Zeit lachen. Das Spiel ist so toll! Es ist kein bisschen langweilig, sondern richtig lustig. Und sie können es wirklich zusammen spielen. Alles so lecker! Zeki mag heute nicht zu Hause frühstücken. „Nein, nein“, sagt er immer nur. „Ich hab keinen Hunger.“ Aber Mama will ihm das einfach nicht glauben. „Ohne Frühstück kannst du nicht in die Kita gehen.“ „Kann ich doch“, behauptet Zeki. Heute ist nämlich Kochtag in der Kita und da gibt es immer so leckere Sachen. Da kann er sich nicht schon zu Hause satt essen, da braucht er viel Platz im Magen. Zeki zieht seine Jacke an, damit sie gleich loskönnen. Mama hält ihn zurück. „Dann iss wenigstens ein bisschen Obst“, schlägt sie vor und schneidet einen schönen rotbackigen Apfel für Zeki auf. Unter dem Tisch stupst Hund Struppi gegen Zekis Bein. Als Mama nicht hinsieht, schiebt Zeki ihm schnell eine Handvoll Apfelschnitze unter den Tisch. Struppi fiept nur und verzieht sich. Er mag wohl keinen Apfel. „Hast du deine Brotdose eingepackt?“, fragt Mama. „Ja.“ Zeki nickt. Das ist nicht gelogen. Aber während Mama Jacke und Schuhe anzieht, packt Zeki die Brotdose heimlich wieder aus. Am Kochtag braucht er kein Frühstück! Als sie in der Kita ankommen, merkt Zeki, dass er inzwischen ganz schön hungrig ist. Zum Glück geht es nach dem Morgenkreis gleich los mit dem Kochtag. Alle Kinder helfen mit und Finki natürlich auch. Markus hat zusammen mit Daniel eingekauft und breitet nun alle Köstlichkeiten in der Küche aus. Es gibt Gurken, Möhren, Tomaten und Paprika. Zeki läuft das Wasser im Mund zusammen. Er will sofort etwas davon essen! 8 © Finken-Verlag · www.finken.de

Aber Kochtag heißt, dass sie erstmal alle zusammen das Essen zubereiten. Und das dauert! Sie kochen Reis und Nudeln. Dann schneiden sie die frischen Sachen klein. Das alles soll später zu einem Reissalat und einem Nudelsalat zusammengemischt werden. Zeki knurrt inzwischen richtig laut der Magen. Er linst zu den kleinen Tomaten hinüber. Die sehen so lecker aus! Und es gibt so viele davon, da stört es bestimmt nicht, wenn Zeki mal heimlich eine davon nascht. Mmmm, die sind wirklich lecker. Es stört bestimmt auch nicht, wenn Zeki zwei davon nascht. Oder drei. Oder vier. Oh, und zum Nachtisch gibt es auch noch leckeres Obst: Bananen und Trauben und Birnen und Äpfel. Zeki läuft das Wasser im Mund zusammen. Er liebt Trauben! Schnell pflückt er eine ab. Es macht bestimmt nichts aus, wenn ein einziges kleines Träubchen fehlt. Und sowieso, nach dem leckeren Reissalat und dem leckeren Nudelsalat wird bestimmt keiner mehr Hunger haben. Da kann Zeki doch bestimmt auch noch eine zweite Traube naschen. Oder eine dritte. Oder eine vierte. Finki fliegt die ganze Zeit zwischen Küche und Tisch hin und her und deckt Teller, Gabel, Messer, Löffel und für jeden noch ein Glas zum Trinken. „Fertig! Ich verhungere gleich“, zwitschert er erschöpft. „Das Essen ist auch gleich fertig“, verkündet Juliane und verteilt Reis und Nudeln in große Schüsseln. „Jetzt müssen nur noch die Zutaten untergemischt werden.“ Sie schaut sich in der Küche um. Da liegen noch ein paar Tomaten, ein paar Scheiben Gurke, ein paar Streifen Paprika und Möhre. „Ist das alles? Markus, warum habt ihr denn so wenig eingekauft?“ „Wir hatten doch ganz viel eingekauft“, antwortet Markus erstaunt. Juliane schüttelt den Kopf. „Ich glaube, davon werden wir nicht alle satt.“ Zeki schluckt schnell die Tomate herunter, die er noch im Mund hat. Neben ihm schiebt Emma sich verlegen die letzte Traube in den Mund. Max kaut auf einer Scheibe Gurke. Und Jan hat gerade ein Stück Möhre heruntergeschluckt. Eigentlich sind sie alle sogar jetzt schon ziemlich satt. © Finken-Verlag · www.finken.de 9

Kreative Ideen zum Thema „Wir turnen und kochen“ Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Vielzahl an kreativen Ideen zum Thema „Wir turnen und kochen“. Lieder, Bastelideen, Bewegungsspiele usw. bieten verschiedene Möglichkeiten, dem Thema gemeinsam mit den Kindern im Kita-Alltag zu begegnen. Je nach Interessen und Bedürfnissen der Kinder können Sie sich individuell für ein Angebot entscheiden. Dabei kommen auch die Handpuppe Finki, die Poster, Erzählbilder und Bildkarten zum Einsatz. Die kreativen Ideen sind übersichtlich aufgebaut, sodass eine schnelle Umsetzung in der Praxis möglich ist. An den Seitenrändern finden Sie Stichworte, die Ihnen das Suchen nach z. B. einem bestimmten Förderaspekt (Konzentration, Wortschatzerweiterung usw.) erleichtern sollen. Ab S. 38 finden Sie zudem Kopiervorlagen zum Thema. Allgemeine Tipps zur Arbeit mit der Handpuppe Finki • Geben Sie Finki einen festen Platz im Gruppenraum, z.B. in einem Körbchen oder einer Schachtel. • Verwenden Sie ein verlässliches Ritual, wenn Finki zu den Kindern kommt. Vielleicht begrüßt er sie immer auf Zwitscherisch: „Zwitsch-Zwitsch-Zwitsch, seid ihr alle da? Wie geht es euch?“. • Während Finki spricht, sollte er Blickkontakt zu den Kindern halten, um Verbindung mit ihnen aufzunehmen und ihre Aufmerksamkeit zu sichern. Sie selbst sollten auf Finkis Hinterkopf blicken, wenn Sie ihn sprechen, damit die Aufmerksamkeit der Zuhörer sich ebenfalls auf Finki richtet und diese das Gefühl haben, dass Finki spricht. • Schauen Sie Finki direkt von vorne an, wenn Sie mit ihm sprechen. • Finki hat den Charakter eines Kita-Kindes, ist daher nicht allwissend, sondern hat die gleichen Fragen, Ängste und Ideen wie ein Kita-Kind. Finki kann sich z.B. im direkten Gespräch mit den Kindern einen Rat holen. • Wie bei einem Kita-Kind, ist auch Finkis Stimmung nicht jeden Tag gleich. Er kann lustig, vergnügt, ängstlich oder wütend sein, je nachdem, was ihn bewegt. • Wenn Sie Finki sprechen lassen, können Sie Ihre Stimme verstellen. Wählen Sie eine Stimmlage, die zu ihm passt. Sollten Sie sich dabei unwohl fühlen, sprechen Sie in Ihrer eigenen Stimmlage, die Kinder werden Finki trotzdem akzeptieren. Kreative Ideen zum Thema „Wir turnen und kochen“ Allgemeine Tipps zur Arbeit mit der Handpuppe Finki 10 © Finken-Verlag · www.finken.de

• Mit Gesten, wie z.B. Flügelschlagen, am Kopf kratzen, nicken usw. unterstreichen Sie Finkis Aussagen. • Üben Sie ggf. das Sprechen und den Umgang mit Finki vor einem Spiegel – Sie werden jedoch schnell sehen: Übung macht den Meister! Wir kochen und backen gemeinsam Die gemeinsame Zubereitung von Speisen bietet nicht nur viele Gesprächsanlässe. Darüber hinaus lernen die Kinder alltagsnahe Praktiken und neue Lebensmittel kennen, erleben Freude am Essen und lernen, sich an Rituale und Regeln zu halten. Durch Helfen und gegenseitige Rücksichtnahme werden sie in ihrer Selbstwirksamkeit und ihrer Handlungs- und Sozialkompetenz gestärkt. Um ein Back- bzw. Kochangebot so sprachintensiv wie möglich zu gestalten, werden nachfolgend verschiedene Anregungen gegeben. So geht’s! Was soll gebacken bzw. gekocht werden? In einer Kinderkonferenz lassen sich die Interessen und Ideen der Kinder aufgreifen. Daran anschließend kann eine Abstimmung der Kinder darüber erfolgen, z. B. per Handzeichen. Überlegen Sie anschließend gemeinsam, was alles zum Backen/ Kochen benötigt wird. Im Gespräch mit den Kindern und unter Einbezug der Bildkarten (z. B. Küche, Schüssel, Besteck ...) können sie der Frage nachgehen. Gemeinsames Erstellen eines Einkaufszettels: Was wird für das Rezept benötigt? Mithilfe der Bildkarten (und ggf. zusätzlichen selbst erstellten Bildern von Lebensmittel oder deren jeweiliger Verpackung) wird das Rezept gut sichtbar für alle verbildlicht (z. B. in der Kreismitte). Besprechen Sie mit den Kindern, wie viel von jeder Zutat benötigt wird. Veranschaulicht werden kann dies anhand eines Glases oder eines Messbechers. Regen Sie die Kinder dazu an, gemeinsam einen Einkaufszettel mit den benötigten Zutaten zu erstellen (der Einkaufszettel kann gemalt werden oder die Kinder schneiden die benötigten Lebensmittel aus einer Werbezeitschrift aus und kleben sie auf). Das gemeinsame Einkaufen: Besuchen Sie mit einer Kleingruppe und dem selbst erstellten Einkaufszettel einen nahegelegenen Markt (oder Supermarkt). Regen Sie die Kinder dazu an, über die Herkunft der eingekauften Lebensmittel zu sprechen: Woher kommt die Milch? Woraus besteht Mehl? Gemeinsam kochen und backen Gemeinsam eine Entscheidung treffen Gemeinsam einen Einkausfzettel erstellen, Förderung des Mengenverständnisses © Finken-Verlag · www.finken.de 11

Das gemeinsame Kochen / Backen: Hierbei ist eine genaue Aufgabenverteilung wichtig: Was muss gemacht werden? Jedes Kind erhält zu Beginn feste Aufgaben, für die es zuständig ist, z. B. Mehl abwiegen und Milch abmessen, Karotten klein schneiden. Das gemeinsame Essen: Besprechen Sie mit den Kindern vorab, was zum Essen alles benötigt wird (z. B. mithilfe der thematischen Bildkarten). Auch hier können die Aufgaben verteilt werden: Tisch decken, Tischspruch aufsagen, anschließendes Abwaschen und Aufräumen. Tipps: • Erkundigen Sie sich bei den Eltern nach möglichen Allergien/ Unverträglichkeiten der Kinder. • Verwenden Sie einfache, kindgerechte Rezepte (s. Literaturverzeichnis S. 52). • Bei der Rezeptauswahl kann z. B. auf die Empfehlungen für die Ernährung von Kindern des FKE sowie der DGE zurückgegriffen werden. (s. Literaturverzeichnis S. 52) • Greifen Sie, wenn möglich, auf regionale, saisonale und biologische Lebensmittel zurück. • Vermitteln Sie den Kindern einen sachgemäßen Umgang mit Hilfsmitteln, wie scharfen Messern, Elektrogeräten usw. Zur Veranschaulichung (z. B. von Menge und Zeit) eignen sich kleine und große Messbecher, Waagen mit Gewichten, Sanduhren usw. • Begleiten Sie beim Backen/Kochen Ihre Handlungen sprachlich, beziehen Sie die Kinder und deren Ideen mit ein. Fragen Sie immer wieder nach und lassen Sie die Kinder erzählen, was sie gerade machen bzw. was als Nächstes folgt. Material: • Zutaten (lt. Rezept) • thematische Bildkarten • ggf. Lebensmittelverpackungen, Küchenutensilien • Papier und Stifte Lebensmittel mit allen Sinnen erkunden Aus Hirn- und Lernforschung ist bekannt, dass Kinder dann optimal und effektiv lernen, wenn sie ihre Umwelt ganzheitlich, mit möglichst vielen Sinnen “begreifen“. Dies gilt auch für die Sprachentwicklung: Mit einem realen Bild vor Augen lassen sich auch dazugehörige Begriffe besser lernen und einprägen. Den Umgang mit Küchenutensilien lernen Spielerisches Erforschen von Lebensmitteln 12 © Finken-Verlag · www.finken.de

Vor diesem Hintergrund eignet sich das Thema Ernährung ganz besonders, um bei den Kindern Sprache durch ganzheitliches Erfassen und Begreifen zu bilden und fördern. So geht’s! Bringen Sie verschiedene Lebensmittel mit und sprechen Sie mit den Kindern über deren Form, Geruch, Eigenschaften. Anschließend werden die Lebensmittel in eine Schachtel/einen Korb gelegt und mit einem Tuch abgedeckt. Reihum ertasten die Kinder nun je ein Lebensmittel, beschreiben, wie es sich anfühlt und raten, was es sein könnte. Varianten: • Lebensmittel klein schneiden (z. B. Obst und Gemüse). Die Kinder riechen daran und beschrieben den Geruch. • Die Kinder schmecken die Lebensmittel mit verbundenen Augen und beschreiben den Geschmack. • Die Kinder können die Lebensmittel auch anhand von Geräuschen erraten. Dazu z. B. Nudeln, Reis, Bohnen, Salz, Haferflocken in verschließbare, undurchsichtige Gefäße füllen. Wie hört es sich an, wenn man schüttelt? Damit kann ein Geräusche-Rätsel gespielt werden. Dazu sollten mindestens vier unterschiedliche Geräusche verwendet werden. Auch ein Geräusche-Memo ist möglich, dazu wird jedes Gefäß zweimal benötigt. Tipps: • Verwenden Sie geruchs- bzw. geschmacksintensive Lebensmittel, wie z. B. Tomaten, Mandarinen. • Verwenden Sie auch Lebensmittel, die den Kindern nicht so bekannt sind, wie z. B. Passionsfrucht, Kokosnuss, Rettich. • Bitten Sie die Kinder, genau zu beschreiben was sie fühlen, schmecken, riechen, hören. Unterstützen Sie die Kinder bei der Verwendung von Adjektiven. • Sprechen Sie mit den Kindern über die Herkunft der Lebensmittel: Wo wachsen sie und wofür kann man sie verwenden? Material: • verschiedene Lebensmittel (v. a. Obst, Gemüse) • Schachtel/Korb, undurchsichtiges Tuch • Messer, Teller • mehrere verschließbare, undurchsichtige Gefäße zum Einfüllen der Lebensmittel • Tuch zum Verbinden der Augen Ganzheitliche Wahrnehmung Verwendung von Adjektiven Über die Herkunft von Lebensmitteln sprechen © Finken-Verlag · www.finken.de 13

Wir basteln eine Ernährungsampel Das Ernährungsverhalten von Kindern wird stark durch das Elternhaus geprägt. Auch die Kita kann die Kinder für gesunde Ernährung sensibilisieren, Wissen aufbauen und erweitern. So geht’s! Steigen Sie mit der Handpuppe Finki in das Thema ein: Finki hat viel zu viel Schokolade gegessen und deshalb Bauchschmerzen! Welche Tipps können die Kinder Finki geben, was sollte er häufiger essen? Was ist ungesund und sollte deshalb nur selten gegessen werden? Warum sind bestimmte Lebensmittel überhaupt gesund und andere nicht? Hierzu bietet sich auch ein gemeinsames Philosophieren mit den Kindern an: Regen Sie die Kinder im Gespräch durch Fragen und Impulse zum Nachdenken und Sprechen an. Lassen Sie die Kinder zunächst Hypothesen aufstellen und eigene Erklärungen finden. (s. hierzu auch „Wir entdecken die Natur und die Tiere“, S. 16) Gemeinsam können die Kinder anschließend aus Katalogen, Zeitschriften und Werbebroschüren Lebensmittel ausschneiden. Bitten Sie die Kinder, die ausgeschnittenen Lebensmittel drei Farbkreisen zuzuordnen, deren Bedeutung Sie vorher gemeinsam besprechen. Dabei stellen die Farbkreise die Häufigkeit des Verzehrs dar: grüner Kreis : sehr gesund, sollte man häufig essen orangefarbener Kreis : kann man manchmal essen roter Kreis : ungesund, sollte man nur selten essen Das fertige Ampel-Plakat kann gut sichtbar z. B. im Essensraum aufgehängt werden, sodass es auch dort immer wieder Gesprächsanlässe schafft und auch für die Eltern gut sichtbar ist. Tipp: Informieren Sie sich vor der Erstellung der Ernährungsampel über Ernährungsempfehlungen (s. Literaturverzeichnis S. 52). Variante: Alternativ zur Ampel könnte auch ein Plakat in Pyramidenform erstellt werden. Während im unteren Drittel häufig zu verzehrende Lebensmittel aufgeklebt werden, nimmt die Häufigkeit des Verzehrs mit der Höhe der Pyramide ab. Zwischen gesunden und weniger gesunden Lebensmitteln unterscheiden Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit kennenlernen 14 © Finken-Verlag · www.finken.de

Material: • Werbebroschüren, Zeitschriften, Kataloge • Tonkarton (grün, rot, orange) • Handpuppe Finki • bei Bedarf Literatur zum Nachschlagen (s. Literaturverzeichnis S. 52) „Heute bin ich ...“ – Wir basteln eine Gefühle-Uhr Bei dieser Aktivität werden Emotionen als selbstverständlicher Bestandteil der menschlichen Gesundheit aufgefasst. Eigene Gefühle zu erkennen, sie einzuordnen und zu benennen ist Voraussetzung für einen adäquaten Umgang mit ihnen. Neben fröhlich und traurig gibt es weitaus mehr Gefühlszustände, die jedes Kind kennt, jedoch häufig noch nicht benennen kann (z. B. neidisch sein). Im gemeinsamen Gespräch können die Kinder nach und nach ein Emotionenswissen entwickeln, um Situationen besser voraussehen und darauf reagieren zu können. So geht’s! Zum Einstieg kann mit den Kindern anhand der thematischen Bildkarten (ängstlich, traurig, fröhlich, wütend, neidisch) über Gefühle gesprochen werden. Folgende Fragen leiten Sie dabei: Welche Gefühle kennt ihr? Wie drücken sich Gefühle eigentlich aus? Wann ist man traurig? Was kann dich wütend machen? Welche Gefühle sind schön? Welche Gefühle mögt ihr nicht? Wann lacht, weint oder schreit man? Woran sieht man bei den Kindern auf den Bildkarten, dass sie fröhlich / traurig / wütend / ängstlich / neidisch sind? Welche Gefühle habt ihr selbst schon einmal gefühlt? Für das Basteln einer Gefühle-Uhr die Kopiervorlage S. 47 verwenden. Die Smileys zu den Gefühlen „traurig“, „fröhlich“, „wütend“, „Angst haben“ werden in Kreisform, mit einem Zeiger in der Mitte zusammengeklebt, der Zeiger wird mit einer Musterklammer befestigt. So „zeigen“ die Kinder wie sie sich fühlen und setzen sich gleichzeitig mit ihren Gefühlen auseinander. Variante: Zum Einstieg eignet sich auch das Lied „Wenn Du glücklich bist“ von Holger Kiesé (s. Literaturverzeichnis S. 52). Förderung der Selbstwahrnehmung, Selbststeuerung und Ich-Kompetenz; eigene Empfindungen verbalisieren Gefühle auf spielerische Weise benennen und thematisieren © Finken-Verlag · www.finken.de 15

Tipps: Machen Sie den Kindern Mut, ihre Gefühle ehrlich zu benennen und gehen Sie auf die Erklärungen und Aussagen der Kinder ein. Suchen Sie evtl. gemeinsam nach Lösungen. In einem geschützten Rahmen, in dem ihnen wertschätzend entgegengetreten wird, trauen sich die Kinder auch eher sich zu äußern. Material: • Thematische Bildkarten (Gefühle) • Ggf. Lied: „Wenn Du glücklich bist“ von Holger Kiesé (s. Literaturverzeichnis S. 52) Für die Uhr: • Kopiervorlage S. 47 • fester Karton • Musterklammern Das bin ich! – Wir malen uns selbst Diese kreative Idee rückt die Individualität eines jeden Kindes in den Mittelpunkt und ermöglicht den Kindern, sich auf kreative Weise mit sich selbst und dem eigenen Körper auseinanderzusetzen. So geht’s! • Besprechen Sie zum Einstieg mit den Kindern, dass jeder Mensch anders ist, was man an seinem Aussehen, seinen Eigenschaften, seinen Stärken und Schwächen usw. erkennen kann. Fragen Sie die Kinder, was sie denken, was sie persönlich ausmacht. Was unterscheidet sie von den anderen Kindern? Was ist typisch für sie? Nutzen Sie hierfür z. B. einen Handspiegel, der reihum gegeben wird. Die Kinder sollen erzählen, was sie sehen, z. B. ich habe eine kleine Nase, blaue Augen, schwarze Haare, große Ohren. • Anschließend legen sich die Kinder auf ein großes Stück weiße Papierrolle oder Tapete. Ein anderes Kind (oder Sie) zeichnen mit einem schwarzen Stift vorsichtig den Umriss nach. Anschließend malt jeder seinen eigenen Umriss an. • Hängen Sie die Bilder anschließend auf und sprechen Sie in einer gemeinsamen Reflexion mit den Kindern darüber, was ihr Bild von den anderen unterscheidet: Woran kann man erkennen, dass es sich dabei um sie handelt? Stärkung der Ich-Kompetenz, Selbstwahrnehmung, Wortschatzvertiefung 16 © Finken-Verlag · www.finken.de

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